FC Bayern vs. Benfica: Noten und Einzelkritik

Am Dienstagabend empfing der FC Bayern in der Champions League Benfica zum vierten Gruppenspiel. Mit einem verdienten 5:2-Heimsieg sicherte sich das Team von Trainer Julian Nagelsmann das Ticket für die K.o.-Runde, offenbarte einmal mehr aber auch Nachlässigkeiten. Alle Bayern-Stars in der Einzelkritik:

Musste lange Zeit auf der Linie nicht eingreifen. Gleich beim ersten Schuss auf sein Tor war Neuer dann aber machtlos (38.). Beim zweiten Gegentor durch die Hosenträger sah der Schlussmann nicht gut aus (74.). Hatte sogar noch Glück, dass ein weiteres Gegentor wegen Abseits aberkannt wurde (17.). Zeigte nicht eine einzige Parade im ganzen Spiel. Trug sich mit seinem langen Zuspiel auf Lewandowski immerhin als Torvorbereiter in die Statistik ein (84.).

Stand in der Anfangsphase auf der rechten Abwehrseite wiederholt schlecht. Schenkte dem Gegner deshalb unnötig punktuelle Torraumszenen. Holte sich mit der Zeit etwas Sicherheit, hielt die Seite dann besser dicht. Im Vorwärtsgang nur vereinzelt mit guten Einfällen.

Füllte die Rolle als Abwehrchef nur mit Abzügen aus. Offenbarte in den Eins-gegen-Eins-Duellen deutliche Schwächen. Ließ sich mitunter abkochen, auch vor dem ersten Gegentreffer nicht konsequent genug (38.). Holte sich mit einem unnötigen Foulspiel zudem eine Gelb-Sperre ab (51.). Immerhin im Gegensatz zu Nianzou noch mit einer Zweikampfquote über 50 Prozent.

Stand erstmals für den FC Bayern in der Champions League auf dem Rasen. Wirkte am Ball gerade zu Beginn nicht komplett sattelfest. Fiel in seinen direkten Duellen ebenfalls durch kleinere Unsicherheiten auf. Wurde vor dem zweiten Gegentor kalt erwischt. Leistete sich viele Fouls und stand in der Schlussphase kurz vor dem Platzverweis.

Bot an seinem 21. Geburtstag einen guten Auftritt an. Verhinderte mit seinem frühen Block einen möglichen Gegentreffer (2.). Wurde mit der Zeit auch offensiv deutlich aktiver. Prüfte Vlachodimos mit einem tollen Distanzschuss (19.) und legte das 3:1 auf (49.). Hielt sich in manchen Spielphasen aber etwas zu sehr zurück.

Wurde wie im Hinspiel in Lissabon eingewechselt. Spulte auf der linken Abwehrseite in der Schlussphase nicht mehr das höchste Tempo ab. Kam vor dem Gegentreffer indes ebenfalls ein paar Schritte zu spät.

Konnte in der Spieleröffnung anfangs nicht die gewohnte Erfolgsquote vorweisen. Erreichte erst ab Mitte der ersten Halbzeit seine Normalform. Lenkte das Spiel seiner Mannschaft dann mit Auge und Übersicht. Gerade vor dem dritten und vierten Bayern-Tor mit ganz starken Pässen.

Löste mit seinem völlig unnötigen Ballverlust direkt den Konter aus, der zum zweiten Gegentor führte. Musste sich nach dem Horrorstart erst einmal schütteln. Fand insgesamt kaum noch schöpferisch im Spiel der Münchner statt.

Bewegte sich aufmerksam durch das Mittelfeld und bot einen fehlerarmen Auftritt an. Deutete mit einigen tollen Pässen in die Tiefe seine ganze Spielintelligenz an. Strahlte auch selbst durchaus Torgefahr aus (12.). Erzwang mit seinem Abschluss obendrein den Elfmeter (45.).

War in seinen Tempodribblings nur schwer zu halten und spielte Gegenspieler Grimaldo über weite Strecken der ersten Halbzeit an die Wand. Ermöglichte mit seinen Aktionen etliche gute Möglichkeiten. Legte den Führungstreffer mit einer brillanten Idee auf (26.). Präsentierte sich gegen den Ball ebenfalls giftig. Nach der Pause nicht mehr ganz so stark.

Wirbelte ab Mitte der zweiten Halbzeit durch die Bayern-Offensive. Versprühte dabei aber nicht die letzte Lockerheit. Wurde deshalb nicht mehr allzu oft gefährlich.

Positionierte sich im letzten Drittel vielfach clever in den richtigen Räumen. Kam so schon früh zu einer Top-Chance (7.), markierte mit technischer Extraklasse schließlich den Treffer zum 2:0 (32.). Danach noch mit weiteren guten Chancen (36.). Agierte streckenweise allerdings ein Stück weit zu verspielt und ließ insgesamt zu viel liegen.

Kam kurz vor dem Ende, als das Spiel längst entschieden war. Konnte sich nicht mehr nennenswert profilieren.

Variierte ständig die Positionen und war so nur schwer zu greifen. Musste aber lange auf gefährliche Szenen im letzten Drittel warten, da er bei den Angriffen zunächst häufig den entscheidenden Schritt zu spät kam. Drehte nach der Pause mächtig auf. War dann einer der besten Spieler auf dem Platz. Belohnte sich noch mit einem Tor (49.) und legte einen weiteren Treffer auf (61.).

Wurde zu Beginn geschont und mischte nur für die letzten knapp 20 Minuten mit. War in der Schlussphase richtig gut im Spiel. Nutzte die Lücken in der Sporting-Abwehr noch mehrfach für einfallsreiche Vorstöße. Ein Treffer war ihm aber nicht mehr vergönnt.

War viel in Bewegung und deckte die Lücken in der gegnerischen Dreierkette konsequent auf. Nutzte gleich seine erste Chance kaltschnäuzig zur Führung (26.). Legte später erst das 2:0 überlegt vor (32.), markierte später noch die Tore zum 4:1 (61.) und 5:2 (84.). Scheiterte vom Elfmeterpunkt zwar kläglich (45.), mit seinem Dreierpack trotzdem Mann des Spiels.