FC Bayern vs. Arminia Bielefeld: Noten und Einzelkritik

Nach dem Triumph bei der Klub-WM stand dem FC Bayern die Rückkehr in die Normalität bevor. Beim 3:3 gegen Arminia Bielefeld deutete der Rekordmeister an, dass die Strapazen der letzten Wochen Körner gekostet haben. Alle Akteure in der Einzelkritik:

Bekam drei Bälle auf sein Tor und musste dreimal hinter sich greifen (9.,37., 49.). War bei den Gegentoren zwar weitestgehend schuldlos, fand aber keine Möglichkeiten, um sich auszuzeichnen. Blieb im ganzen Spiel ohne Parade.

Offenbarte auf der rechten Außenbahn deutliche Abstimmungsprobleme mit den Kollegen. Stand im Verbund mit Süle wiederholt schlecht und kam so vor dem 0:1 nicht mehr in den Zweikampf (9.). Verlor vor dem dritten Gegentreffer erneut das entscheidende Duell mit Voglsammer (57.).

Übernahm Mitte der zweiten Halbzeit die rechte Abwehrseite vom anfälligen Sarr. Fand eine deutlich bessere Balance auf der Außenbahn und brachte im Spiel nach vorne mehr Optionen. Die entscheidenden Impulse kamen aber auch von ihm nicht.

Leistete sich im Zentrum einige folgenschwere Stellungsfehler. War beim 0:1 einer der Hauptschuldigen (9.), vor dem zweiten Gegentor erneut komplett unaufmerksam (38.). Stellte die krassen Fehler später ab, verteilte aber weiter kleinere Einladungen.

Verteidigte häufig erfolgreich nach vorne. Fing die Vorstöße der Gäste vielfach schon im Ansatz ab, konnte auch sonst eine gute Zweikampfquote vorweisen. Vor dem 0:2 im Duell gegen Pieper aber mit einem schweren Aussetzer (37.).

Brachte seine Dynamik in vielen Szenen gewinnbringend ein. Ließ durch konzentrierte Defensivarbeit kaum einen Konter über seine Seite zu. In der Offensive kam lange zu wenig - bis er den Ausgleich zum 3:3 besorgte (70.).

Zog die Aufgaben im Spielaufbau an sich, sorgte bei schlechten Platzverhältnissen für vereinzelte spielerische Leckerbissen. Bereitete den ersten Bayern-Treffer stark vor (47.). Agierte gegen den Ball aber nicht fehlerfrei und sah gerade vor dem zweiten Gegentor unglücklich aus.

Fand nach zögerlichem Auftakt mit einfachen Pässen zu seiner Linie. Deutete dann mitunter gute Ideen ein. War mit seinen Läufen in die Box zudem ein verlässlicher Gefahrenherd und Torschütze zum 2:3 (57.). In der Rückwärtsbewegung agierte er allerdings mehrfach zu passiv.

Konnte in der Anfangsphase kaum gelungene Aktionen vorweisen, fand ab Mitte der ersten Halbzeit langsam ins Spiel. Erarbeitete sich ab dann zunehmend Erfolge in den Zweikämpfen und sammelte den Assist zum zweiten Bayern-Treffer (57.). Gerade in der Schlussphase unermüdlicher Antreiber.

Fand mit dem Ball häufig selbst auf engstem Raum Auswege. Präsentierte sich durchsetzungsstark und initiierte so über die Außenbahn vielfach Chancen. Nahm sich gerade nach der Pause aber einige Auszeiten.

Sammelte auf der Müller-Position kaum erfolgreiche Spielaktionen und konnte den erkrankten Führungsspieler in keinerlei Hinsicht ersetzen. Vermochte es fast überhaupt nicht, Chancen aufzulegen. Zeigte bei seiner einzigen Top-Chance einen schwachen Abschluss.

Hing anfangs im Sturmzentrum in der Luft und suchte vergeblich Bindung zum Spiel. Gewann lange zu wenige Zweikämpfe, um Durchschlagskraft zu entwickeln. Besorgte mit einer Weltklasse-Aktion den Anschlusstreffer (49.), zeigte ansonsten aber einen seiner schwächsten Saison-Auftritte.

Zeigte bei schwierigen Bedingungen einige gute Taten und fing auf dem rutschigen Platz selbst knifflige Bälle sicher ab. War bei den Gegentoren schuldlos.

Kam in den Duellen mit Coman nicht immer hinterher. Gab sich zwar nie auf und verlangte seinem Gegenspieler viel ab, war gerade nach der Pause aber einer der Schwachpunkte beim DSC.

Sammelte im ersten Durchgang etliche wichtige Defensivaktionen. Nahm Lewandowski häufig in Manndeckung und zwang den Weltfußballer so in die Halbräume. Brachte seine Qualitäten in der Luft auch vorne ein und besorgte nach Eckstoß das 2:0 (37.). Verlor nach der Pause zumindest vereinzelt komplett die Übersicht.

Räumte vielfach im Zentrum auf und bewies gerade zu Beginn eine sehr gute Raumaufteilung im Zusammenspiel mit den Kollegen. Verlor in der Schlussphase aber seine Linie und leistete sich einige haarsträubende Fehler.

Hatte Sané zu Beginn gut im Griff, wurde mit der Zeit allerdings wiederholt im Tiefschlaf erwischt. Ging die Wege seines Gegenspieler nicht immer mit der letzten Konsequenz hinterher. Trotzdem unter dem Strich mit guten Zweikampfwerten.

Präsentierte sich in vielen Szenen gegen den Ball aufmerksam und war häufig schon im Moment der Ballannahme eng bei seinen Gegenspielern. Verlor gerade um den eigenen Strafraum aber auch einige wichtige Duelle und bot spielerisch nur wenig an.

Traf am Ball viele richtige Entscheidungen und fand Möglichkeiten, das Spiel schnell zu machen. Leitete das 1:0 mit einem starken Steilpass ein (9.). Leitete auch in der Folge wiederholt Konter mit seinen Ballgewinnen ein.

Löste seine Spielsituationen auf der rechten Seite oftmals technisch anspruchsvoll auf. Wirklich zwingend wurde er am Ball aber fast nie. Ließ zu oft die Spitzigkeit vermissen und wurde in den Laufduellen verlässlich abgekocht.

Ersetzte schon vor der Pause den angeschlagenen Doan. Brachte viel Tempo und Zielstrebigkeit mit. Besorgte kurz nach Wiederanpfiff das 3:1 (49.). Solch konsequente Szenen kamen aber nur selten von ihm.

Bot in der Offensive fast immer die richtigen Laufwege an und avancierte bei seinem Bundesliga-Debüt gleich zum Fixpunkt in der Arminia-Offensive. Nutzte seine erste Aktion sofort zur Führung für den Außenseiter (9.). Legte per Ecke dann auch den zweiten Treffer auf (37.).

Konnte den agilen Vlap nicht ersetzen und blieb in der letzten halben Stunde ohne echte Impulse. Leistete sich am Ball zu viele Fehler, um verlässlich für Entlastung zu sorgen.

Brachte sich im Konterspiel teilweise gut in Position, am Ball gelang dem Außenspieler aber nur wenig. Verzettelte sich in seinen Dribblings mehrfach, legte das 3:1 allerdings mit einer tollen Aktion auf (49.).

Kam nach seiner Einwechslung noch zu einigen guten Aktionen im Umschaltspiel. Wirkte jedoch zu hektisch und ließ so beste Feldpositionen ungenutzt. Rieb sich dennoch in den Laufduellen auf und zeigte einen beherzten Kurzeinsatz.

Präsentierte sich als alleiniger Stoßstürmer sehr wach und unterstütze seine Mitspieler durch gutes Positionsspiel nach Kräften. Machte auch nach hinten viele Wege mit, blieb vor dem Tor aber praktisch ohne Szenen.

Sollte für die letzten Minuten die Defensive stabilisieren.