Deutschland vs. Schweiz: Noten und Einzelkritik
15 Bilder
Deutschland vs. Schweiz: Noten und Einzelkritik
Auf den ersten Sieg in der Nations League folgte für die deutsche Nationalmannschaft beim Heimspiel gegen die Schweiz die Ernüchterung. Aufgrund schwerer defensiver Fehler kam die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw nicht über ein 3:3 hinaus. Alle DFB-Stars in der Einzelkritik:
TOR: Manuel Neuer - Note: 3,5
Hielt gegen Shaqiri aus kurzer Distanz einmal hervorragend (5.), wurde von seinen Vorderleuten dann bei den Gegentreffern im Stich gelassen. Erlaubte sich am Ball anfangs einige kleine Wackler und einen schweren Bock, der fast zum Gegentor geführt hätte (16.). Machte seinen Job später besser.
ABWEHR: Lukas Klostermann - Note: 5,0
Wirkte zu Beginn der Partie defensiv orientierungslos und hob gleich in mehreren Szenen das Abseits auf. Fand obendrein nur selten die richtige Balance zwischen Angriff und Verteidigung: Hatte wenige Szenen im letzten Drittel, fehlte bei Kontern aber trotzdem oftmals in der Absicherung.
Antonio Rüdiger - Note: 4,5
Stand in den ersten Minuten in der Box fast in jeder Szene falsch. Vor dem 0:1 als einer von vielen Defensiv-Akteuren im Tiefschlaf (6.). Fing sich zwischenzeitlich ein Stück weit, machte vor dem dritten Gegentor aber erneut einen Fehler. Im Spielaufbau ebenfalls fehleranfällig.
Matthias Ginter (bis 77.) - Note: 4,5
Musste in weniger brenzlige Situationen als Nebenmann Rüdiger, leistete sich gerade in den Umschaltsituationen aber trotzdem einige klare Aussetzer im Stellungsspiel. Agierte sonst in etlichen Aktionen viel zu passiv gegen die Nati-Angreifer.
Emre Can (ab 77.) - ohne Bewertung
Kam in der Schlussphase für den anfälligen Ginter. Brauchte in der Innenverteidigung keinerlei Eingewöhnungszeit und führte noch einige verbissene Duelle um den Ball.
Robin Gosens (bis 58.) - Note: 3,5
Verteidigte sehr aktiv im Mittelfeld. Entschied so einige wichtige Duelle für sich, kam mit der Zeit allerdings auch öfter zu spät. Auf der letzten Linie fehlte zudem wiederholt die Abstimmung mit den Innenverteidigern. Setzte offensiv punktuell Nadelstiche. Oftmals fehlte bei seinen Ideen nur ein Quäntchen.
Marcel Halstenberg (ab 58.) - Note: 4,0
Ersetzte Gosens nach einer knappen Stunde auf der linken Abwehrseite. Konnte über die Außenbahn nur wenige Impulse setzen. War in der Defensive zudem mehrfach auf die Mithilfe der Kollegen angewiesen.
MITTELFELD: Joshua Kimmich - Note: 4,0
Agierte in seinem 50. Länderspiel zu Beginn mehrfach zu ungestüm, stand auch spielerisch über weite Strecken im Schatten von Kroos. Wurde mit der Zeit ruhiger am Ball und steigerte seiner Zweikampfquote. Sah in einigen Szenen aber unglücklich aus.
Toni Kroos - Note: 3,5
Schwankte in seinem Jubiläumsspiel zwischen Genie und Wahnsinn. Schaltete nach Ballgewinnen mehrfach schnell um und leitete mit direkten Pässen dann gleich gute Angriffe ein. Erneut häuften sich mit der Zeit aber die leichten Fehler. Das 0:2 fiel nach einen schweren Kroos-Fehler im Aufbau (26.).
Leon Goretzka - Note: 3,0
Hinterließ im Raum hinter der Spitze einen sehr robusten Eindruck und verzeichnete viele Ballgewinne. Wirkte zu Beginn auch am Leder sehr kreativ, in der Folge waren andere Spieler aber besser. Auch bei Goretzka schlichen sich mit der Zeit Fehler ein.
Serge Gnabry - Note: 3,5
Leistete sich wie in der Ukraine viele leichte Ballverluste. Einige davon brachten die defensiven Kollegen in ernsthafte Schwierigkeiten. War im letzten Drittel lange Zeit sehr berechenbar. Bis auf sein Traumtor per Hacke wollte ihm nicht viel gelingen (60.).
Kai Havertz (bis 77.) - Note: 1,5
War sehr präsent im deutschen Spiel und rotierte stetig zwischen mehreren Positionen. Fand einige Lücken in der letzten Kette der Schweizer und leitete den Anschlusstreffer mit einer feinen Aktion ein (28.). Scheiterte nach der Pause zunächst am Pfosten (49.), ehe er nach toller Einzelaktion das 2:2 erzielte (55.). Mit Abstand bester DFB-Akteur!
Julian Draxler (ab 77.) - ohne Bewertung
Übernahm für die letzten Minuten die umtriebige Position in der DFB-Offensive von Havertz. Gab sofort Vollgas und spulte viele Meter in hohem Tempo ab. Traf in seiner besten Szene noch einmal das Außennetz.
ANGRIFF: Timo Werner - Note: 2,5
Rieb sich in der Sturmspitze zunächst auf, ohne allzu viel Vorzeigbares zu kreieren. Brachte das DFB-Team nach dem 0:2 aus dem Nichts zurück in die Partie (29.). Drehte nach der Pause nochmal mächtig auf. Bereite das 3:3 vor (60.), war danach streckenweise kaum noch zu halten.