Ein Stehaufmännchen wird 38! Die Karriere von Hülkenberg in Bildern
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Die Motorsport-Karriere von Nico Hülkenberg in Bildern
Seit 15 Jahren ist Nico Hülkenberg als Stamm- oder Ersatzfahrer in der Formel 1 aktiv. Mehr als 240 Grands Prix hat der gebürtige Emmericher in der Königklasse des Motorsports seit seinem Debüt 2010 absolviert. 15 Jahre musste er sich gedulden, ehe Hülkenberg im Juli 2025 in Silverstone endlich zum ersten Mal aufs Siegerpodest fuhr. Am 19. August wird der deutsche Formel-1-Star 38 Jahre jung. Wir haben seine große Karriere in Bildern aufbereitet:
Erste Erfolge als Teenager - Deutscher Kartmeister 2003
Schon als Teenager feiert der junge Nico Hülkenberg große Erfolge in verschiedenen Nachwuchsklassen. Als Neunjähriger startet er ab 1996 im Kartsport durch, wird 2002 zunächst deutscher Juniorenmeister und 2003 deutscher Kartmeister. Er tritt damit in die Fußstapfen eines gewissen Michael Schumacher, der sich diesen Titel im Jahr 1987 gesichert hatte. 2005 folgt der Wechsel in den Formelsport. In der Formel BMW startet der Youngster sensationell durch und wird auf Anhieb Champion.
Start im Formel-3-Cup
Als nächstes durfte sich der Blondschopf im Jahr 2006 im deutschen Formel-3-Cup behaupten. Auch hier legt Hülkenberg furios los, feiert im vierten Lauf seinen ersten Sieg. Nach den starken Auftritten im Formel-3-Cup ist er 2006/2007 in der A1GP-Serie am Start, ehe es anschließend in der Formel-3-Euroserie weitergeht. Der dritte Platz als Rookie in der Gesamtwertung wird auch in der Königsklasse aufmerksam verfolgt. Im Winter 2007/2008 wird er von Williams zu ersten Testfahrten eingeladen.
Erste Formel-1-Luft als Testfahrer
Bei Williams überzeugt der Rheinländer bei den Wintertests auf Anhieb, sodass er sich als 20-Jähriger über seinen ersten Formel-1-Vertrag freuen darf. 2008 und 2009 ist er Testfahrer für den Traditionsrennstall, der in dieser Zeit mit Nico Rosberg und Kazuki Nakajima als Stammfahrer an den Start geht. Nach zwei Jahren in der zweiten Reihe dann der ganz große Wurf zur Saison 2010. Neben Routinier Rubens Barrichello wird Nico Hülkenberg zum Stammpiloten befördert.
Starkes erstes Formel-1-Jahr
In seiner ersten Saison in der Königsklasse fügt sich Rookie Hülkenberg sehr stark ein. Im dritten Rennen reicht es bereits zum ersten WM-Punkt. Insgesamt holt der Deutsche in seiner Debüt-Saison 22 Zähler. Seine Sternstunde hat er im Qualifying zum Großen Preis von Brasilien, als er sich unter schwierigen Wetterverhältnissen sensationell die Pole Position holt - am Ende wird er in Sao Paulo Achter. Nach dem ersten Jahr bricht Hülkenberg trotzdem seine Zelte bei Williams ab.
2012 geht's weiter - Stammgast in den Punkten
Als Testfahrer empfiehlt sich Hülkenberg 2011 bei seinem neuen Team Force India für neue Aufgaben. Und tatsächlich: Neben Paul di Resta kehrt er 2012 als fester Fahrer in die Königsklasse zurück - neben den vier anderen Deutschen Glock, Vettel, Schumacher und Rosberg. Mit 63 WM-Punkten fährt "Hülk" im Mittelklasse-Team Force India eine starke Saison und landet am Ende sogar vor Rekord-Weltmeister Michael Schumacher.
Intermezzo bei Sauber
2013 steht Hülkenberg zum ersten Mal bei Sauber unter Vertrag. Seinen Teamkollegen Esteban Gutiérrez hat er fest im Griff, schlägt ihn in den 19 Rennen satte 14 Mal. Auch dank seines herausragenden vierten Platzes beim Großen Preis von Korea freut sich der Emmericher über Rang zehn in der WM-Wertung.
Drei starke Jahre bei Force India
In den Jahren danach etabliert sich Hülkenberg - zurück bei Force India - endgültig zu einer festen Größe in der Formel 1. Mit seinem Teamkollegen Sergio Pérez liefert er sich einen heißen Zweikampf. Vor allem im ersten von drei gemeinsamen Jahren setzt der Deutsche mehrere Ausrufezeichen. 15 Mal landet er in der Saison 2014 in den Punkten. Das ist ein besserer Wert als beispielsweise Ex-Weltmeister Jenson Button im McLaren-Mercedes.
Abstecher in die Langstreckenmeisterschaft
Im Jahr 2015 wagt Hülkenberg ein Experiment und nimmt im Rahmen der FIA-Langstreckenmeisterschaft im Porsche Platz. Beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans fährt "Hülk" mit Earl Bamber und Nick Tandy den Sieg und den damit größten Erfolg seiner Motorsport-Karriere ein. Ein überaus erfolgreiches Intermezzo im WEC-Boliden.
Wechsel zum Werksteam - WM-Siebter im Jahr 2018
Zur Saison 2017 dann der nächste Step in der Karriere! Der bis Ende 2017 bestehende Vertrag bei Force India wird aufgelöst, stattdessen geht es zum französischen Werksteam von Renault. Das zweite Jahr im Renault bedeutet gleichzeitig das beste Jahr in Hülkenbergs gesamter Formel-1-Laufbahn. Nach dem letzten Rennen in Abu Dhabi steht er als WM-Siebter fest, wird damit bester Fahrer hinter den Top-Piloten.
Ordentliches Jahr - trotzdem Schluss!
Im Jahr 2019 bekommt Hülkenberg mit Daniel Ricciardo einen bockstarken Teamkollegen vor die Nase gesetzt, der das Renault-Team weiter nach oben führen soll. Das gelingt nur mäßig, kommt auch der Honigdachs nicht über einen vierten Platz in Monza hinaus. Hülkenberg entscheidet knapp die Hälfte der Rennduelle gegen Ricciardo für sich. Dennoch wird der Vertrag beim Werksteam nicht verlängert. Am Ende der Saison 2019 findet die Formel-1-Karriere Hülkenbergs nach dann 177 Starts ohne einen einzigen Podestplatz ihr vorerst bitteres Ende.
Erfolge als Ersatzfahrer
In den folgenden Saisons bleibt Hülkenberg als Ersatzfahrer im Gespräch. 2020 überzeugt er bei zwei Einsätzen für Racing Point und holt Top-Plätze in Silverstone (7.) und am Nürburgring (8.), weil Stammpilot Sergio Pérez wegen einer Corona-Infektion fehlt. 2022 ersetzt er in Bahrain (17.) und Saudi-Arabien (12.) im schwierig zu fahrenden Aston-Martin-Boliden Sebastian Vettel, der ebenfalls von Corona ausgebremst wurde.
Neue Formel-1-Chance bei Haas
2023 kehrt Hülkenberg als Stammfahrer in die Formel 1 zurück. Der Routinier ersetzt beim US-Rennstall Haas seinen Landsmann Mick Schumacher, für den das Abenteuer in der Königklasse vorerst beendet ist. Auch privat läuft es für Hülkenberg nach Maß: 2021 heiratete er seine langjährige Freundin Egle Ruskyte, eine litauische Modedesignerin. Ein halbes Jahr später wurde seine Tochter Noemi Sky geboren.
Überragend bei Sauber
Seit 2025 ist Hülkenberg zum zweiten Mal beim Schweizer Team Sauber unter Vertrag. Er zeigt dort eine überragende erste Saisonhälfte, fährt in den Europa-Rennen im Sommer viermal in Folge mit einem bestenfalls Durchschnittsauto in die Punkte. In Silverstone hat das lange, lange Warten auf eine Podestplatzierung dann endlich ein Ende.
Endlich ein Podestfahrer
239 Rennen hat es gedauert, bis es endlich geklappt hat! In Silverstone legt Hülkenberg einen wahren Husarenritt hin und wird auf der Traditionsrennstrecke Dritter. Dabei hält er unter anderem die Champions Lewis Hamilton und Max Verstappen hinter sich. Kein Wunder, dass er seinen Vertrag für 2026 bei Kick Sauber, das dann als neues Audi-Werksteam starten wird, längst in der Tasche hat.