Deutschland vs. Spanien: Noten und Einzelkritik zum U21-Finale
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Deutschland vs. Spanien: Noten und Einzelkritik zum U21-Finale
Aus der Traum vom EM-Titel! Die deutsche U21 verliert das Finale gegen Spanien mit 1:2. Die Hypothek der schwachen Anfangsphase und des frühen Rückstandes war letztlich zu groß. In der zweiten Halbzeit probierte Deutschland viel, rannte so aber ins offene Messer. Die DFB-Junioren in der Einzelkritik:
TOR: Alexander Nübel - Note 4,5
Der Keeper musste trotz der anfänglichen spanischen Überlegenheit kaum eingreifen. Beim Gegentreffer durch Fabián Ruiz noch ohne Chance, fing Nübel in der Folge lediglich ein paar wenige Bälle ab. Bis zum zweiten Tor wieder nahezu beschäftigungslos, patzte dann aber entscheidend: Der Schalker konnte Ruiz' Schuss nicht festhalten, Olmo staubte ab (69.). Unglücklicher Auftritt!
ABWEHR: Lukas Klostermann - Note 3,0
Gegen Fornals weniger beschäftigt als Henrichs gegen Olmo auf der anderen Seite. Startete immer wieder mit in die gegnerische Hälfte, bekam auf der rechten Außenbahn allerdings wenige Bälle. Das änderte sich nach der Pause, Klostermann war deutlich mehr ins Offensivspiel eingebunden. Ließ sich auch in der Rückwärtsbewegung wenig zu Schulden kommen.
Jonathan Tah - Note 2,5
Der Kapitän ging vor dem ersten Gegentreffer nicht entschlossen in den Zweikampf, sondern ließ Fabián Ruiz frei schießen. Stand danach aber sicher und strahlte vor allem physische Stärke aus. Bügelte Dahouds Fehlpass im eigenen Strafraum mit einem klasse Tackling wieder aus (50.).
Timo Baumgartl - Note 4,5
Rückte vor dem 0:1 zu übermotiviert aus der Viererkette und konnte Vorlagengeber Oyarzabal nicht mehr stoppen (7.). Hatte im Spielaufbau Probleme, wenn Spanien hoch attackierte. Überließ auch nach dem Seitenwechsel die Spielanteile seinen Nebenmännern.
Benjamin Henrichs - Note 3,5
Kehrte nach seiner abgesessenen Gelbsperre wieder in die erste Elf zurück. Hatte mit Dani Olmo einen quirligen Gegenspieler, der ihm das Leben sehr schwer machte. Ließ sich zu oft in die Mitte ziehen und offenbarte so große Räume in seinem Rücken. Machte nach der Pause seine Stellungsfehler immerhin mit aggressiver Zweikampfführung wett.
MITTELFELD: Maximilian Eggestein (bis 78.) - Note 4,0
Spielte als zentraler Abräumer vor der Abwehrkette und bemühte sich, Löcher zu stopfen. Hatte Glück, dass es für sein Einsteigen von hinten gegen Oyarzabal keinen Elfmeter gab (22.). Kam erst Mitte der ersten Halbzeit besser in die Zweikämpfe.
Lukas Nmecha (ab 78.) - ohne Bewertung
Der schnelle Offensivspieler setzte Waldschmidt vor dessen Großchance gut in Szene (83.). Am Ende reichte sein Einsatz nicht, um das Spiel noch zu drehen.
Levin Öztunali (bis 72.) - Note 3,0
Agierte etwas defensiver als über weite Strecken des Turniers. Die kleine Positionsumstellung schien Öztunali aber nicht zu schaden, der Mainzer sorgte in der Offensive für einige Impulse und ackerte viel nach hinten. Verbuchte zwei gute Abschlüsse jeweils per Direktabnahme (25./42.).
Marco Richter (ab 72.) - ohne Bewertung
Übernahm Öztunalis Position im rechten Mittelfeld kurz nach dem zweiten Gegentor. Versuchte fast verzweifelt, in die Partie zu finden, brauchte aber zu viel Anlaufzeit. Konnte die Niederlage letztlich nicht mehr abwenden.
Suat Serdar (bis 61.) - Note 4,5
Stand etwas überraschend das erste Mal im Turnier in der Startformation. Wirkte in der Anfangsphase sehr unsicher und schenkte beinahe jeden Ball her. Steigerte sich mit zunehmender Spieldauer und war aggressiver im Gegenpressing. Unter dem Strich dennoch eine schwache Partie des Schalkers.
Florian Neuhaus (ab 61.) - Note 2,5
Kam für Serdar und sortierte sich auf der Achterposition ein. Brachte zusätzliche Qualität auf den Platz - besonders, was Pässe in die Schnittstellen anging. Bereitete zudem Amiris Anschlusstreffer vor (88.).
Mahmoud Dahoud - Note 4,0
Der Mittelfeldstratege versuchte, das Spiel nach dem frühen Rückstand an sich zu reißen. Ließ sich im Spielaufbau tief fallen und holte sich die Bälle ab. Im letzten Drittel fehlte es dem Dortmunder allerdings an Ideen. Bezeichnend für den unglücklichen Auftritt: ein übler Fehlpass im eigenen Strafraum (50.), der nur dank Tah ohne Folgen blieb.
Nadiem Amiri - Note 2,0
Engagierte Vorstellung des Hoffenheimers: Seine scharfen Ecken sorgten für Gefahr im spanischen Strafraum. Amiri trieb das Spiel unermüdlich über die linke Seite an, seine Abschlüsse fanden ihr Ziel jedoch zunächst nicht (47./62.). Anders sein Fernschuss aus 25 Metern, der sich unhaltbar hinter Sivera ins Netz senkte (88.). Ein kurzer Hoffnungsschimmer - letztendlich kam er zu spät.
ANGRIFF: Luca Waldschmidt - Note 3,5
Vom besten Torjäger der U21-EM war in den ersten 45 Minuten praktisch nichts zu sehen. Der Freiburger drehte erst nach dem Seitenwechsel auf. Schoss aus nahezu allen Lagen und scheiterte mehrmals nur knapp (53./59./74.). Vergab in der Schlussphase noch eine Riesenchance aus kürzester Distanz (83.). Ließ insgesamt zu viele Möglichkeiten aus.