Deutschland vs. Nigeria: Noten und Einzelkritik
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Deutschland vs. Nigeria: Noten und Einzelkritik
Am Samstagabend bestritt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der Frauen-WM in Frankreich ihr Achtelfinale gegen Nigeria. Dank eines frühen Doppelschlags brachte sich das Team von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg schon früh auf Kurs und siegte letztlich ungefährdet mit 3:0. Die DFB-Spielerinnen in der Einzelkritik:
TOR: Almuth Schult - Note: 3,0
Die Torhüterin der deutschen Mannschaft bekam gleich von Beginn an immer wieder unangenehme Bälle in ihren Strafraum gespielt. Präsentierte sich jedoch stets hellwach und hielt die meisten Hereingaben der Afrikanerinnen auf Anhieb sicher fest. Auf der Linie wurde Schult indes nie wirklich geprüft.
ABWEHR: Giulia Gwinn - Note: 3,5
Auf der Außenbahn präsentierte sich die Rechtsverteidigerin mit großem Offensiv-Drang. Rückte bei den Angriffen stets weit mit nach vorne auf. Dort zeigte sie aber zwei verschiedene Gesichter: Konnte mit ihrem Tempo vereinzelt Impulse setzen, verlor das Leder aber manchmal auch leichtfertig. In der Defensive war Gwinn trotz ihrer Vorstöße meist präsent, ließ sich in der zweiten Hälfte aber mehrfach überlaufen.
Sara Doorsoun - Note: 2,0
Gerade in der Anfangsphase war die Innenverteidigerin häufig in wichtige Duelle verwickelt. Ließ in diesen Zweikämpfen aber nichts anbrennen und klärte den Ball mehrfach kompromisslos. Störte auch im weiteren Verlauf der Partie die gegnerischen Angreiferinnen mehrfach im letzten Moment und verhinderte so den Einschlag.
Marina Hegering - Note: 2,5
Die zweite Innenverteidigerin fand sich seltener in direkten Duellen als Doorsoun, da sie viele Situationen durch ihr gutes Stellungsspiel schon im Keim erstickte. Rückte bei den Gegenstößen der Nigerianerinnen meist schon frühzeitig aus der Viererkette heraus und eroberte den Ball so souverän zurück. Bei Eckstößen war Hegering vorne und hinten gleichsam ein wichtiger Faktor.
Verena Schweers (bis 45.) - Note: 3,0
Ähnlich wie Gwinn auf der rechten Seite zog es auch die Linksverteidigerin immer wieder weit mit nach vorne in die Offensive. Wurde am linken Strafraumeck häufig mit Zuspielen bedient und löste viele Situationen spielerisch auf. Für Gefahr sorgten ihre Hereingaben aber fast nie. Musste zur Pause weichen.
Carolin Simon (ab 46.) - Note: 3,5
In der zweiten Halbzeit ersetzte die Abwehrspielerin Schweers positionsgetreu in der Viererkette. Interpretierte die Position deutlich zunächst defensiver und erlaubte sich nur wenige Vorstöße. Traute sich mit der Zeit mehr zu, verschenkte aber wiederholt vielversprechende Szenen durch technische Fehler.
MITTELFELD: Melanie Leupolz (bis 45.) - Note: 3,5
Im Mittelfeld übernahm die Münchenerin hauptsächlich die defensivere Rolle auf der Sechs. Sicherte den Ballbesitz konzentriert ab und machte am Ball nur wenig Fehler. Wurde jedoch im Spielaufbau phasenweise gut zugestellt, sodass sie spielerisch nur wenige Impulse setzen konnte. Schon zur Pause musste sie für Klara Bühl weichen.
Klara Bühl (ab 46.) - Note: 3,0
Die Freiburgerin kam bereits zur Pause in die Partie, um den Druck auf Nigeria hoch zu halten. Präsentierte sich hochmotiviert und ging den langen Zuspielen in die Spitze mit viel Elan hinterher. Am Ball bestach Bühl zudem mit einigen schönen Einfällen wie dem Hackentrick auf Gwinn (59.). Etwas Zählbares sprang dabei aber nicht heraus.
Lina Magull (bis 68.) - Note: 2,0
Auf der Position im linken Mittelfeld war die Spielerin des FC Bayern in viele direkte Duelle verwickelt. Ließ mit ihren Dribblings die Gegenspielerinnen regelmäßig stehen und entwickelte viel Zug zum Tor. Vergab aus kurzer Distanz die erste Großchance für das DFB-Team (6.) noch, legte dann jedoch das 1:0 für Popp auf (21.) und holte den Elfmeter, der zum 2:0 führte (27.), heraus. Bis zu ihrer Auswechslung weiterhin sehr agil und prägend für das deutsche Spiel.
Lena Oberdorf (ab 68.) - Note: 3,0
Für die letzten 20 Minuten sollte die Jüngste im deutschen Kader das Mittelfeld weiter stabilisieren. Nahm die Duelle mit Zentrum allesamt an, obwohl sie sich nicht immer behaupten konnte. Beteiligte sich zudem punktuell an Offensivaktionen und streute noch vereinzelt gelungene Einfälle bei.
Sara Däbritz - Note: 2,0
Die Bayern-Spielerin zog in der Anfangsphase im Mittelfeld viele Bälle an sich und zeigte sich sehr spielstark. Leitete das Leder meist nach nur wenigen Kontakten sofort weiter und fand die Mitspielerinnen mit ihren Pässen zuverlässig. Belohnte sich schon früh mit ihrem Elfmetertor zum 2:0 für eine gute Leistung (27.).
Svenja Huth - Note: 3,5
Von der rechten Seite aus zog die Potsdamerin häufig ins Zentrum, um dort Überzahl zu schaffen. Anfangs lief das Spiel dabei jedoch häufig an ihr vorbei. Ließ sich jedoch nicht entmutigen und probierte mit ihren Läufen in die Tiefe für Gefahr zu sorgen. In der zweiten Halbzeit avancierte sie dann zu einer der aktivsten Akteurinnen auf deutscher Seite, in vielen Szenen blieb sie aber glücklos.
ANGRIFF: Alexandra Popp - Note: 2,5
In ihrem 100. Länderspiel brauchte die Kapitänin nicht lange, um ins Spiel zu finden. Gleich mit ihrer ersten Chance brachte sie das DFB-Team in Führung (21.). Arbeitete danach mit ihrem Körper unermüdlich gegen den Ball und stellte die Nigerianerinnen im Spielaufbau so oftmals vor Herausforderungen. Ging wie schon in der Vorrunde in der Schlussphase ins zentrale Mittelfeld und gab auch dort keinen Ball verloren.
Lea Schüller - Note: 3,5
An der Seite der robusten Popp suchte die zweite Stürmerin zunächst ein Stück weit ihre Rolle. Gegen körperlich überlegene Abwehrspielerinnen hatte Schüller in der Sturmspitze einen schweren Stand. Wurde gerade in der zweiten Halbzeit häufig mit Bällen in die Tiefe gesucht, konnte die Laufduelle aber zu selten für sich entscheiden. Blieb jedoch am Drücker und stellte kurz vor Schluss den 3:0 Endstand her (82.).