Das wechselhafte Leben von Boris Becker
19 Bilder
Das wechselhafte Leben von Boris Becker
Deutsche Sport-Ikone, anerkannter Tennis-Fachmann und unverbesserliche Skandalnudel: Boris Becker hat viele Gesichter. Am Freitag wurde der 54-Jährige von einem Londoner Gericht wegen Vergehen in einem laufenden Insolvenzverfahren zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren ohne Bewährung verurteilt. Ein Rückblick auf sein wechselhaftes Leben:
Paukenschlag zu Beginn der Karriere
Nur ein Jahr nach seinem Grand-Slam-Debüt spielt sich Boris Becker 1985 gleich in die Geschichtsbücher, als er als erster ungesetzter Spieler überhaupt und mit zarten 17 Jahren in Wimbledon triumphiert. Zwei weitere Titel (1992, 1995) folgen in seinem "Wohnzimmer".
Olympia-Gold mit dem großen Rivalen
Ein Jahr nachdem Becker im Wimbledon-Finale ausgerechnet seinem Landsmann Michael Stich unterliegt, gewinnt das deutsche Duo 1992 in Barcelona die olympische Gold-Medaille im Doppel. Heute sind die einstigen Kontrahenten Freunde.
Legendäre Stärken auf dem Platz
Becker gilt dank seines schnellen und variablen Aufschlags zusammen mit Stefan Edberg als bester Serve-and-Volley-Spieler in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre. Sein Becker-Hecht ist bis heute jedem Tennis-Fan ein Begriff.
Held der Massen
Becker sorgt für einen regelrechten Tennis-Boom in Deutschland. Die Fans liegen ihm zu Füßen.
Der letzte große Titel
Bei den Australian Open holt Becker im Jahr 1996 seinen letzten Grand-Slam-Titel. Im Finale von Melbourne bezwingt er Michael Chang mit 6:2, 6:4, 2:6 und 6:2. Es ist sein zweiter Erfolg in Down Under nach 1991. Insgesamt stehen 49 Turniersiege im Einzel und 15 im Doppel in Beckers Vita.
"Bumm-Bumm-Boris"
Abseits des Courts ist Becker immer wieder für Skandale gut. 1999 lässt sich der damals verheiratete Ex-Tennis-Star auf eine "Besenkammer-Affäre" mit dem russischen Model Angela Ermakova ein. Dabei entsteht Tochter Anna, die ihr Papa trotz vieler Versuche wahrlich nicht leugnen kann ...
Rosenkrieg mit Barbara
Mit Barbara Becker ist Boris zwischen 1993 und 2001 verheiratet. Die Scheidung der beiden verläuft schmutzig. Besonderes Aufsehen erregt die Verhandlung über das Sorgerecht für die beiden Kinder vor einem Gericht in Florida, da die Anhörungen im Fernsehen übertragen werden.
Boris, der Lebemann
Nach seiner Karriere genießt der Tennis-Held zunächst ausgiebig die süßen Seiten des Lebens und ist auf vielen Empfängen und Partys anzutreffen.
Steuerhinterziehung
2002 wird Becker in München wegen Steuerhinterziehung von rund 1,7 Millionen Euro zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt. "Es wäre für mich gar nicht auszumalen gewesen, hätte ich ins Gefängnis gemusst", sagt er.
Peinliche Liaison
2008 lässt sich Becker mit Sandy Meyer-Wölden ein, der 15 Jahre jüngeren Tochter seines verstorbenen Managers Axel Meyer-Wölden. Mit der späteren (Ex-)Ehefrau von Comedian Oliver Pocher ist Boris sogar verlobt. Nach der Trennung folgen peinliche Wortgefechte mit Pocher.
Neues Glück
2009 heiratet Becker die Niederländerin Lilly Kerssenberg. Mit ihr hat Boris einen Sohn. Das Model bringt den Ex-Tennis-Star nach und nach wieder zurück in die Spur. Zumindest eine Zeit lang ...
"Das Leben ist kein Spiel"
Allerdings kann auch Lilly die Buchveröffentlichung ihres Mannes im Jahr 2013 nicht verhindern. Besser wäre es gewesen, denn die Abrechnung mit seinen Kritikern floppt gnadenlos. "Das Buch war ein Fehler", sagt Becker rückblickend.
Glücksfall Djokovic
Wenig später gelingt Becker die Rückkehr in den Tennis-Zirkus: Novak Djokovic engagierte 2013 die Tennis-Legende als Coach, mit dem klaren Ziel in der Weltrangliste auf den ersten Platz zu springen. Was von vielen anfangs belächelt wurde, entwickelte sich für beide zum Glücksfall ...
Erfolgsgeschichte
... Unter Becker wird Djokovic die Nummer eins der Welt, gewinnt sechs Grand-Slam-Titel und dominiert das Herren-Tennis. Nach den Siegen bei den Australian Open und den French Open 2016 gerät Djokovic aber in eine sportliche Krise und wird von Verletzungen geplagt. Wenig später folgt die Trennung.
Bankrott-Erklärung
Nach der Trennung von Djokovic lässt die nächste Schock-Nachricht nicht lange auf sich warten: Becker wird Anfang 2017 von einem Londoner Gericht für insolvent erklärt. Zudem machen Gerüchte über eine Ehe-Krise mit Lilly die Runde.
Trennung von Lilly
Im Mai 2018 wird die Trennung der beiden Beckers dann auch offiziell.
Gastspiel beim DTB
2017 will Becker durch sein Engagement als "Head of Men's Tennis" beim DTB den Fokus wieder auf sportliche Erfolge lenken. Ende 2020 beendet er die Zusammenarbeit aus Zeitgründen wieder. Immerhin: Bei "Eurosport" und der britischen "BBC" glänzt er mit seinem Fachwissen als Tennis-Experte.
Becker muss ins Gefängnis
Doch die Negativschlagzeilen um Becker reißen nicht ab. Im Frühjahr 2022 wird er in London wegen Insolvenzverschleppung in vier von 24 Anklagepunkten schuldig gesprochen. Nun steht fest: Der 54-Jährige muss ins Gefängnis! Die Haftstrafe von zweieinhalb Jahren beinhaltet keine Bewährung.