Gewinner und Verlierer in NFL-Woche 13

Thanksgiving ist Geschichte, die Adventszeit beginnt. In der NFL geht es dann traditionell um die Playoffs. Diese könnten tatsächlich ohne die Kansas City Chiefs stattfinden, obwohl Patrick Mahomes alles tut, um das zu verhindern. Zudem schreibt Josh Allen Geschichte und einige Rookies zahlen Lehrgeld. Das sind die Gewinner und Verlierer in Woche 13.

Auf der großen Bühne lieferte Jordan Love einmal mehr ab. Im Thanksgiving Game gegen die Lions gelangen Love vier Touchdowns. Damit führte der Quarterback seine Farben zum wichtigen Sieg über die Detroit Lions.

Geschadet hat dabei allerdings auch nicht, das Micah Parsons einmal mehr nicht zu stoppen war. Der Pass Rusher sammelte 2,5 Sacks gegen Jared Goff und hat nun als erster Spieler in der NFL-Geschichte in jeder seiner ersten fünf Saisons mindestens 12 Sacks gesammelt.

Das zweite Thanksgiving Game startetet mit einer Interception von Dak Prescott. Dieser erholte sich davon jedoch recht schnell und spielte anschließend eine Partie mit ganz wenigen Fehlern. Er erzielte zwei Touchdowns und führte die Cowboys zum zweiten Sieg in Folge gegen einen der beiden Super-Bowl-Teilnehmer.

Leidtragender waren die Kansas City Chiefs um Patrick Mahomes. Dieser tat alles, um die Niederlage zu verhindern. Hinter einer brüchigen Offensive Line war er dennoch dauerhaft auf der Flucht und hatte kaum Hilfe über das Laufspiel. Er warf vier Touchdowns, keine Interception und stand am Ende mit leeren Händen da.

Von vier geworfenen Touchdowns war Lamar Jackson im dritten Thanksgiving Game ganz weit entfernt. Der zweifache MVP erwischte einen sehr gebrauchten Abend. Jackson warf keinen Touchdown, dafür aber eine Interception. Zudem verlor er zwei Mal den Ball per Fumble. Drei Turnover gegen eine schwache Bengals-Defense, das spricht nicht für eine gute Leistung. Im Gegenteil.

Im Blick Friday Game der NFL überliefen die Chicago Bears die Gastgeber aus Philly einfach. Das zweiköpfige Monster im Backfield der Bears bekamen die Eagles einfach nicht gestoppt. Kyle Monangai hatte 130 Rushing Yards, D'Andre Swift 125. Beide erzielten zudem ein Touchdown. Erstmals seit 1985 hatten die Bears wieder zwei 100-Yard-Rusher in einem Spiel.

Die Philadelphia Eagles werden mit großer Wahrscheinlichkeit ihre Divsion gewinnen und noch wahrscheinlicher die Playoffs erreichen. Dennoch herrscht triste Stimmung in der Stadt der brüderlichen Liebe. Offensiv geht überhaupt nichts beim Titelverteidiger und wenn dann auch noch die Defense schwächelt, wird es schwer, Spiele zu gewinnen. Die Folge: zwei Pleiten in Serie und ununterbrochene Buh-Rufe der eigenen Fans.

Nico Collins war da, wenn er gebraucht wurde. Er führte sein Team mit fünf First Downs an, kam auf 105 Scrimmage Yards und erzielte den Touchdown zum Sieg.

Die Carolina Panthers kämpfen weiterhin mit aller Macht um die NFL Playoffs und machen auch vor den Los Angeles Rams nicht halt. Bryce Young und Co. stellten dem Top-Team der NFC ein Bein und das auch, weil Bryce Young mit drei Touchdowns eine starke Partie ablieferte.

Und damit gewann Young auch das Quarterback-Duell gegen Matthew Stafford, was vorher kaum denkbar war. Zu gut war Stafford zuletzt, doch gegen die Panthers endete seine Serie nach 28 Touchdowns in Folge ohne Interception. Zur "Feier" des Tages leistete sich Stafford gleich zwei Picks und hatte seinen Anteil an der Niederlage der Rams.

Einer der Nutznießer könnten die Seattle Seahawks sein, die das Rennen um die Krone in der NFC West wieder deutlich enger machen konnten. Mit den Minnesota Vikings hatten die Hawks nämlich keinerlei Probleme. Ernest Jones war einer der Gründe. Der Linebacker fing zwei Interceptions und trug eine davon sogar für einen Touchdown zurück.

Vor dem Spiel gegen die Seahawks war so etwas wie ein kleiner Hype um Max Brosmer, den Backup-QB der Vikings, aufgekommen. Vielleicht auch, weil Starter J.J. McCarthy zuletzt arg schwächelte. Undrafted Free Agent Brosmer zahlte bei seinem NFL-Debüt allerdings extrem viel Lehrgeld und lieferte mit vier Interceptions eine destaströse Partie ab.

Nicht nur führte Josh Allen die Buffalo Bills zu einem souveränen Sieg über die Steelers, er schrieb dabei auch NFL-Geschichte. Sein Rushing Touchdown war bereits der 76. in seiner Karriere, womit er die Bestmarke von Cam Newton unter den Quarterbacks knackte.

Einer der Hauptgründe für den deutlichen Bills-Sieg war jedoch Cornerback Christian Benford. Benford spielte starke Coverage und ließ bei zwei Targets keinen Catch zu. Vielmehr fing er noch eine Interception und returnierte einen Fumble von Rodgers zum ersten Touchdown der Bills, was wegweisend war für sein Team.

Besagter Aaron Rodgers ging doch etwas angeschlagener in die Partie als gedacht. Zumindest hatte man den Eindruck, der Routinier sei merklich eingeschränkt. Bei drei Brüchen im Handgelenk ist das kein Wunder. Ihn zu schonen wäre auf vielen Ebenen die bessere Entscheidung gewesen.

Im zarten Alter von 41 Jahren wird Nick Folk einmal mehr zum Matchwinner. Mit auslaufender Uhr versenkte der Kicker-Veteran aus 56 Yards und sorgte damit für den dritten Jets-Sieg der Saison.

Auf dem Weg dahin überzeugte unter anderem Adonai Mitchell, der seinen ersten NFL-Touchdown fing und als erster Jets-Receiver in dieser Saison die 100-Yards-Marke knackte.

Anfang der Woche entließ Carroll seinen Offensive Coordinator Chip Kelly. Eine Besserung brachte das nicht mit sich. Die Raiders waren erneut nicht konkurrenzfähig und blicken schon jetzt auf eine verlorene Saison.

Die Tampa Bay Buccaneers halten mit etwas Mühe die Führung in der NFC South und beendeten die Pleitenserie mit einem Sieg gegen die Cardinals. Seinen Teil konnte auch Tristan Wirfs dazu beitragen und das sogar auf besondere Art und Weise. Wirfs erzielte nämlich seinen ersten NFL-Touchdown in Receiver-Manier.

Sanders scheint weiterhin Probleme zu haben, mit dem Tempo der NFL zurechtzukommen. Oft hielt er den Ball zu lange und schluckte drei unnötige Sacks.