BVB-Noten: Drei Stars in Top-Form - Defizite in der Abwehr

Für Borussia Dortmund hat die neue Saison in der Champions League am Dienstag mit einem denkwürdigen Auswärtsspiel bei Juventus Turin begonnen. In einer wilden Partie schenkte die Kovac-Elf einen sicheren Sieg her, nach zwei Gegentoren in der Nachspielzeit stand es am Ende 4:4. Alle BVB-Stars in der Einzelkritik:

Kratzte den ersten Abschluss von Thuram schon stark aus dem Winkel, zeigte gegen Yildiz in der Schlussphase sogar eine absolute Sensationstat. War bei allen Gegentoren derweil komplett machtlos. Ohne ihn hätte das Spiel für den BVB eine noch bittere Wendung nehmen können.

Stieß als rechter Halbverteidiger teilweise an seine Grenzen. Bekam gerade Yildiz rund um den Strafraum nicht verlässlich in den Griff. Sah vor mehreren Gegentoren schlecht aus und war beim späten Ausgleich ebenfalls unsortiert.

Dirigierte die Kollegen in der Defensivarbeit lautstark. Hinterließ in kritischen Momente allerdings selbst einen unsicheren Eindruck. Hatte auf die Einwechslung von Vlahovic keine Antwort parat. Ließ den Torschützen vor dem 2:2 laufen, die Raumaufteilung brach in der Nachspielzeit dann komplett auseinander.

Erkannte lange Zeit viele Szenen schon im Ansatz und schob dann mutig nach vorne. Verwandelte vorne den Elfmeter nach kurzer Meinungsverschiedenheit mit bemerkenswerter Ruhe. Sein Bock vor dem dritten Gegentor leitete dann allerdings das Juve-Comeback ein.

Legte über weite Strecken einen frustrierenden Auftritt hin. Häufte leichte Ballverluste an und spielte die Angriffe vielfach technisch unsauber aus. In der hektischen Schlussphase schlug dann aber seine Stunde. Sein frecher Schuss in die kurze fühlte sich kurz wie der Siegtreffer an.

Hatte gegen einen einfallslosen Gegner lange Zeit wenig Mühe, ohne dabei wirklich zu glänzen. Ging vor dem 3:2 einmal stark ins Gegenpressing über und erzwang so den Ballgewinn. Verlor in der hitzigen Schlussphase letztlich etwas die Ruhe im Zentrum.

Konnte vor der Pause kaum für klare und verlässliche Muster im Spielaufbau sorgen. Drehte nach dem Seitenwechsel dann umso mehr auf. Schleppte den Ball beim ersten Treffer mit Dynamik ins vordere Drittel. Steuerte das zweite BVB-Tor dann selbst bei.

Gab sein Debüt in der Königsklasse von der Bank aus. Konnte das hohe Niveau von Nmecha aber nicht fortführen. Hatte im Passspiel nur wenig Einfluss auf das Geschehen. Gegen den Ball konnte er das bittere Ende ebenfalls nicht verhindern.

Hing auf der linken Seite über weite Strecken in der Luft. Kam im Vorwärtsgang kaum in der heißen Zone an den Ball. Defensiv zahlte er mitunter reichlich Lehrgeld. Fiel immer wieder auf die Finten seiner Gegenspieler herein und bekam wenig Druck auf die Flanken. Vor dem 4:4 rächte sich das maximal.

Zeigte sich sehr engagiert und ging keinen intensiven Duellen aus dem Weg. Wirkte am Ball aber oft überhastet. Traf nach einem Torwart-Patzer einmal den Pfosten, brachte aber nur 44 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler. Echter Spielfluss kam nur in einer kurzen Phase nach der Pause auf.

Tat dem Dortmunder Spiel mit seiner Übersicht gut. Fand gegen einen aufgerückten Gegner verlässlich die freien Räume zum Kontern. War in der Entstehung an beiden Tore nach seiner Einwechslung beteiligt. In den letzten Minuten ließ die Konzentration nach.

Öffnete mit kleinen Bewegungen geschickt die Räume. Setzte Guirassy teilweise stark in Szene und besorgte mit einem trockenen Abschluss schließlich die Führung. Strotzte danach zeitweise nur so vor Spielfreude. Bester Dortmunder an diesem Abend.

Sorgte mit seiner Positionierung für Unruhe beim Gegner, wurde von den Mitspielern nur vereinzelt in der gefährlichen Zone gefunden. Leitete das Adeyemi-Tor ein und holte den Elfmeter heraus. Blieb im Abschluss aber glücklos und durfte nicht einmal den Elfmeter schießen.

Sollte in der Nachspielzeit das Mittelfeld verdichten, der Plan ging nicht auf.