Das Halbzeit-Zeugnis der Formel-1-Teams
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Das Halbzeit-Zeugnis der Formel-1-Teams
14 von 24 Rennen der Formel-1-Saison 2025 sind Geschichte, die Teams in der verdienten Sommerpause. Zeit für eine Abrechnung. Welche Noten haben sich die zehn Rennställe bisher verdient? Wer hat Fortschritte erzielt, wer abgebaut? Das Halbzeit-Zeugnis zum Durchklicken.
Alpine - Note 5,0
Fahrer-Wechsel, Teamchef-Rauswurf, die Briatore-Beförderung, der neuer Teamchef ist, das aber gar nicht so richtig sein möchte und nur ein Fahrer, der performt: bei Alpine geht es auch in diesem Jahr drunter und drüber. Dass der A525 ein lausiger Formel-1-Wagen ist, der nur auf bestimmten Strecken und unter bestimmten Bedingungen funktioniert, spielt da nur eine Nebenrolle.
Haas - Note 2,5
Im zweiten Jahr in Folge hat Haas einen grundsoliden Formel-1-Wagen gebaut, der in die Top 10 fahren kann, wenn die Konkurrenz patzt. 35 Punkte nach 14 Rennen sind der Soll. Ein paar mehr hätten es sein können, ein Rookie im Team macht die Aufgabe allerdings nicht leichter. Die Verpflichtung von Ocon war dagegen ein Treffer. Er ist fast immer da, wenn sich eine Tür öffnet.
RacingBulls - Note 2,5
Das B-Team zeigt dem A-Team in diesem Jahr, wie ein Plan funktioniert. Mit Hadjar wurde auf Anhieb der richtige Mann gefunden, der VCARB02 ist eine solide Weiterentwicklung des Vorgängers, der schon jetzt so viele Punkte eingefahren hat (45 vs. 46). Weil es so gut lief, wurde Teamchef Mekies befördert. Viel mehr geht für den Red-Bull-Unterbau kaum.
Sauber - Note 2,0
Sauber hat einen echten Volltreffer gelandet - mit seinem C45 und mit Hülkenberg und Bortoleto. 51 Punkte nach 14 Rennen sind sensationell. 2024 waren es zum gleichen Zeitpunkt der Saison 51 Punkte weniger. Gut für Sauber: die Tendenz passt. In den letzten sechs Rennen landete immer mindestens ein Fahrer in den Punkten. Das schaffte kein anderes Mittelfeld-Team.
Aston Martin - Note 4,5
Bei Aston Martin wollen sie bekanntlich ganz hoch hinaus. Mit dem AMR25 ist das aber nicht möglich. Neue Teile kamen zunächst kaum, dazu funktionierten sie oft nicht wie erhofft. In den letzten sechs Rennen vor der Pause zeigte die Form immerhin nach oben. Aber ob das reicht, um die Saison zu retten? Schwer vorstellbar.
Williams - Note 2,0
Zur Erinnerung: 2024 war Williams das zweitschlechteste Team der Formel 1. Und heute? Ist man locker Best of the Rest und Fünfter der Konstrukteurswertung. Schon bei den Tests in Bahrain deutete sich an, dass der FW47 auf nahezu jeder Strecke performen würde. Albon und Sainz setzten das um, wobei der Spanier noch sichtlich Probleme hat, sich in seinem neuen Auto zurechzufinden.
Red Bull - Note 4,0
Der RB21 ist schnell, aber auch nur, wenn alles zusammenpasst und Verstappen am Steuer sitzt. Das Arbeitsfenster ist zu klein, der Wagen unbeherrschbar, wenn man nicht gerade einer der besten Fahrer aller Zeiten ist. Red Bull hat in die falsche Richtung entwickelt. Den Preis dafür musste unter anderem Christian Horner zahlen. Die schlechte Note gibt es, weil die Ansprüche die absolut höchsten sind.
Mercedes - Note 2,5
Mercedes ist deutlich stärker als im letzten Jahr, das Rookie-Lehrgeld von Kimi Antonelli trübt einen ansonsten sehr starken Eindruck. Das war aber einkalkuliert. Nicht einkalkuliert war der jüngste Upgrade-Fehlschlag mit der nicht funktionierenden Hinterachse. Ein Fehler von diesem Ausmaß darf eigentlich nicht passieren, das starke Gesamtpaket des W16 hat den Schaden aber in Grenzen gehalten.
Ferrari - Note 3,5
Zweiter in der Konstrukteurswertung und doch ganz weit weg von der Spitze: Das ist die traurige Realität der Scuderia. Es macht einfach nicht Klick, weder mit der neuen Hinterradaufhängung noch mit einem neuen Unterboden. Der SF-25 ist auf einer Runde schnell, sobald er mehr Gewicht hat, passt die Balance nicht mehr. An eine erfolgreiche Korrektur noch in diesem Jahr glaubt kaum jemand.
McLaren - Note 1,0
Der MCL39 ist ein wahres Meisterwerk und der mit Abstand beste Wagen im Feld. Der größte aller Trümpfe ist der Umgang mit den Reifen. Norris und Piastri bringen diese nicht nur schneller auf Temperatur, sondern gehen auch schonender als die Konkurrenz damit um. Taktisch leistete sich das Team nur ganz, ganz wenige Fehler, die am doppelten WM-Titel sehr sicher nichts ändern werden.