Noten und Einzelkritik zum Rennen in Ungarn
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Noten und Einzelkritik zum Rennen in Ungarn
Mit einer mutigen Strategie und Nervenstärke gewinnt Lando Norris den Ungarn-GP. McLaren-Teamkollege Oscar Piastri musste sich trotz starker Leistung mit Platz zwei begnügen, während Mercedes-Pilot George Russell Rang drei belegte. Nico Hülkenberg ging nach einem durchwachsenen Rennen leer aus. Alle F1-Stars in der Einzelkritik:
Ausfall: Oliver Bearman (Haas) - Note: 4,0
Kassierte Hadjar am Start ein und schlüpfte so in die Punkteränge. Hielt sich dort auch während des ersten Stints, wenngleich er eine große Lücke nach vorne aufreißen lassen musste. Mit dem Wechsel auf die harten Reifen ging sein Rennen jedoch den Bach runter. Die Pace ließ nach, das Auto erlitt einen Schaden und er stellte es in Runde 49 ab.
19. Platz: Pierre Gasly (Alpine) - Note: 5,0
Mühte sich als zweiter Hart-Starter redlich und konzentrierte sich vor allem darauf, die Reifen über die Distanz zu bringen, um eine Ein-Stopp-Strategie fahren zu können. Aber auch die verschaffte ihm keine Chancen auf Punkte, dafür war er unterm Strich zu langsam. Handelte sich hintenraus eine 5-Sekunden-Strafe für eine Kollision mit Sainz ein, die ihn Letzter werden ließ.
18. Platz: Franco Colapinto (Alpine) - Note: 5,0
Erwischte einen desaströsen Start und verlor ganze vier Positionen. Ging in Runde 13 als zweiter Pilot an die Box und fuhr mit harten Reifen weiter. Die Reifenmischung machte für sein Rennen allerdings keinen Unterschied, er war konstant langsam und krebste deshalb lange Phasen auf dem letzten Platz herum, den ihm nur sein Teamkollege ersparte.
17. Platz: Yuki Tsunoda (Red Bull) - Note: 5,5
Hechelte nach dem Start aus der Boxengasse dem Feld hinterher - im wahrsten Sinne des Wortes. Kam auf dem Tableau nicht vom Fleck, weil er schlicht keine Glanzlichter setzen konnte. Verteidigte sich zudem überhart gegen Hülkenberg, den er so oder so nicht hinter sich halten konnte.
16. Platz: Esteban Ocon (Haas) - Note: 5,0
War quasi die gesamte Renndauer ein Statist - mit Ausnahme eines kurzen Zweikampfs gegen Hadjar, der seinem Teamkollegen etwas Zeit kaufte. Lag zu keinem Zeitpunkt des Grand Prix besser als auf Rang zwölf, trotz teilweise extremer Strategien seiner Konkurrenten. Ein gebrauchter Tag für den Sieger von 2021.
15. Platz: Alex Albon (Williams) - Note: 4,5
Ging wie sein Teamkollege auf dem Soft ins Rennen und zog am Start an Hülkenberg vorbei. Musste diesen im letzten Stint dann wieder passieren lassen, weil die Pace unterm Strich zu langsam war. Bekam zudem noch eine Teamorder, da Sainz auf frischen Reifen schneller war als er.
14. Platz: Carlos Sainz (Williams) - Note: 4,0
War lediglich einer von drei Soft-Startern, wodurch er zumindest an Hamilton vorbeikam. Musste sich im zweiten Stint allerdings mit Reagieren anfreunden, weil er auf schlechteren weil älteren Reifen als die Konkurrenz unterwegs war. Konnte hintenraus auf frischen Pneus noch ein paar Plätze gutmachen, die Punkte waren jedoch in weiter Ferne.
13. Platz: Nico Hülkenberg (Kick Sauber) - Note: 4,0
Konnte aus den Softs am Start kein Kapital schlagen, stand zudem früh im Visier der Stewards, weil er sich am Start zu früh bewegt hatte. Kurz nachdem er die Softs früh abgelegt hatte, wurde er mit einer 5-Sekunden-Strafe belangt. Zumindest die Pace im restlichen Verlauf auf den anderen beiden Reifenmischungen stimmte.
12. Platz: Lewis Hamilton (Ferrari) - Note: 4,5
Entschied sich neben Gasly als einziger Pilot für den Hart-Reifen am Start. Musste dafür den Preis bezahlen, indem er zwei Plätze einbüßte. Hatte in Runde 29 eine Schrecksekunde, als Verstappen ambitioniert in Kurve 4 hineinhielt, weshalb er vorsichtshalber von der Strecke fuhr und den Platz aufgab. War danach kaum mehr präsent.
11. Platz: Isack Hadjar (Racing Bulls) - Note: 3,5
Verlor am Start seinen Punkteplatz gegen Bearman und kam dann auf der Strecke auch nicht mehr an ihm vorbei. Lag deshalb fortan auf der Lauerposition 11, musste aber auf einen Zwischen- oder Ausfall vor ihm hoffen, um nicht leer auszugehen. Dazu kam es jedoch nicht, sodass seine ordentliche Leistung nicht belohnt wurde.
10. Platz: Kimi Antonelli (Mercedes) - Note: 3,0
Hielt sich zu Rennbeginn schadlos, konnte sogar zwei Plätze gutmachen. Sammelte danach Fleißpunkte in Sachen Reifenschonen, was seine Aussichten besser werden ließ. Zeigte in Runde 45 ein sehr sehenswertes Manöver in Kurve 1 gegen Sainz, was sich als Schlüssel zum letzten Punkteplatz erwies, den er hintenraus gegen Hadjar behauptete.
9. Platz: Max Verstappen (Red Bull) - Note: 2,0
Zeigte bereits in Runde 3 Biss, indem er Stroll in der Schikane im Mittelsektor überholte. Eröffnete mit seinem ersten Stopp in Runde 17 den Reifenwechsel-Reigen in den Punkterängen. Empfand das Timing bei beiden Stopp als suboptimal, weil er sich viel durch den Verkehr kämpfen musste. Hatte sich außer dem haarigen Manöver gegen Hamilton nichts vorzuwerfen.
8. Platz: Liam Lawson (Racing Bulls) - Note: 2,0
War im Rennverlauf quasi nicht zu sehen - was aber weder seine Schuld noch etwas negatives war: Hielt die Medium-Reifen sehr lange gut in Schuss, ohne dabei zu langsam zu sein. Fuhr so heimlich, still und leise nicht nur zu seinem besten Saisonergebnis, sondern auch zum besten Ergebnis aller Red-Bull-Fahrer bei diesem Grand Prix.
7. Platz: Lance Stroll (Aston Martin) - Note: 3,0
Verlor schon am Start einen Platz und sah bei Verstappens Divebomb im Mittelsektor wenige Runden später auch nicht gut aus. Beschränkte sich in der Dauer des restlichen langen ersten Stints aufs Reifenmanagement, wodurch seine Pace zwischenzeitlich so wirkte, als müsse er hart um Punkte kämpfen. Ließ im zweiten Stint jedoch keine Zweifel mehr aufkommen.
6. Platz: Gabriel Bortoleto (Kick Sauber) - Note: 2,0
Kam am Start sogar noch eine Position nach vorne, war aber bald im Visier von Rennleitung und Stewards, weil er sich am Start zu früh bewegt haben soll. Wurde aber rasch vom Verdacht freigesprochen. Fuhr gemeinsam mit den Aston Martin einen extrem langen ersten Medium-Stint, der der Schlüssel zu seinem besten Karriereergebnis war - ebenso seine saubere Fahrweise.
5. Platz: Fernando Alonso (Aston Martin) - Note: 2,5
Kam am Start an Norris vorbei, konnte diesen aber keine zwei Runden hinter sich halten. Häufte danach im Schnitt nahezu eine Sekunde Rückstand pro Umlauf auf das Spitzen-Quartett an, weil er ausschließlich mit Reifenschonen beschäftigt war. Dies gelang ihm mit all seiner Erfahrung aber hervorragend und war der Garant für sein bestes Saisonergebnis.
4. Platz: Charles Leclerc (Ferrari) - Note: 3,0
Konnte seine Pole Position am Start behaupten und sich in den Folgerunden absetzen. Wehrte Piastris Undercut ab, wenngleich er am Funk seine Unzufriedenheit mit der Team-Entscheidung äußerte. So auch nach dem zweiten Stopp auf harte Reifen, auf denen die Pace einbrach und ihn sogar das Podium gegen Russell kostete - trotz (über-)hartem Verteidigen.
3. Platz: George Russell (Mercedes) - Note: 2,0
Positionierte sich am Start bei der Zufahrt auf Kurve 1 geschickt und zog außen an Norris vorbei auf Platz 3. Konnte seinen Landsmann im ersten Stint trotz dessen DRS auch hinter sich halten. Wurde im Gegensatz zu diesem auf eine Zwei-Stopp-Strategie gepackt, durch die er zeitweise schnellster Fahrer im Feld war.
2. Platz: Oscar Piastri (McLaren) - Note: 2,5
Hielt über die Dauer des ersten Stints einen Respektabstand zu Leclerc. Setzte den Ferrari-Fahrer mit einem frühen Stopp unter Druck, kam aber nie näher als 1,5 Sekunden an ihn heran. Erzeugte mit dem späteren zweiten Stop ein Reifendelta, das ihn schließlich an Leclerc vorbeibrachte. An Norris biss er sich, trotz mutiger Angriffe, die Zähne aus.
1. Platz: Lando Norris (McLaren) - Note: 2,0
War am Start kurz auf Augenhöhe mit Piastri, entschied sich dann aber für die falsche Seite und fiel zwei Plätze zurück. Alonso räumte er zwar bald aus dem Weg, biss sich danach aber an Russell die Zähne aus. Musste daher eine Ein-Stopp riskieren, um seine Chancen zu wahren. Die nutzte er dann auch mit guter Pace und vor allem Nervenstärke.