Die Chancen der deutschen Tour-Starter 2025 im Check
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Die deutschen Fahrer bei der Tour de France 2025
Zehn deutsche Radprofis aus neun Teams gehen bei der 112. Tour de France an den Start. Die Augen richten sich vor allem auf Florian Lipowitz, der sein Debüt bei der Großen Schleife feiert. Emanuel Buchmann träumt vom ersten Etappensieg, die Sprinter Phil Bauhaus und Pascal Ackermann von einem Spurt ins Gelbe Trikot. So stehen die Chancen der Deutschen:
Phil Bauhaus (Bahrain Victorious)
Bauhaus ist ein konstanter Sprinter, wartet aber noch auf den ganz großen Erfolg. Zwei Mal schon war er bei der Tour Etappenzweiter, zwei Mal reichte es zum dritten Platz. Ein Etappensieg wäre der Höhepunkt seiner Karriere. Gegen die Top-Stars wie Tim Merlier, Jasper Philipsen oder Jonathan Milan ist Bauhaus aber nur Außenseiter.
Jonas Rutsch (Intermarché-Wanty)
Der 1,97 m große Allrounder hat die Tempohärte, um in Fluchtgruppen eine gute Rolle zu spielen. Vor allem dürfte Rutsch aber als Helfer gefragt sein. Der Fokus liegt dabei auf Sprinter Biniam Girmay.
Georg Zimmermann (Intermarché-Wanty)
Der kletterstarke Allrounder reist als neuer deutscher Meister mit jeder Menge Selbstvertrauen an - und wird davon profitieren, dass sein Team keinen Klassementfahrer mitnimmt, sondern nur auf Etappensiege aus ist. 2023 war Zimmermann dicht dran, in diesem Jahr soll es klappen. Wenn er den Sprung in die richtige Gruppe schafft, ist ihm ein Tageserfolg zuzutrauen.
Pascal Ackermann (Israel-Premier Tech)
Ackermann galt lange als legitimier Nachfolger der Sprint-Stars André Greipel und Marcel Kittel, das Niveau der beiden erfolgreichen Etappenjäger erreichte er aber nie ganz. Ackermann wurde häufig von Verletzungen zurückgeworfen, zuletzt stürzte er beim Critérium du Dauphiné. Für den erhofften Tour-Etappensieg gilt: Die Konkurrenz ist im Normalfall wohl zu stark.
Niklas Märkl (Picnic PostNL)
Der Debütant wird als klassischer Helfer seine Dienste leisten, vor allem als Anfahrer für Sprinter Tobias Lund Andresen. Märkl hat bereits ein extrem straffes Rennprogramm in den Beinen, fuhr unter anderem im Mai den Giro d'Italia. Eigene Ambitionen dürfte er nicht verfolgen.
Florian Lipowitz (Red Bull-Bora-hansgrohe)
Lipowitz ist der deutsche Shootingstar und die größte deutsche Rundfahrt-Hoffnung seit Emanuel Buchmann. Der frühere Biathlet glänzt vor allem in den Bergen und besticht durch eine herausragende Form. Ein Etappensieg sowie ein Top-10-Ergebnis bei der Tour-Premiere sind möglich. Die Chancen hängen aber auch davon ab, welche Freiheiten Lipowitz an der Seite von Platzhirsch Primoz Roglic erhält.
Emanuel Buchmann (Team Cofidis)
Buchmann hat zur laufenden Saison einen Neuanfang beim Team Cofidis gewagt, fährt dort mit weniger Druck und mehr Freiheiten. An seine Traum-Tour von 2019 dürfte Buchmann nicht mehr herankommen. In einer Fluchtgruppe in den Bergen ist ihm der ersehnte erste Tour-Tageserfolg aber zuzutrauen.
Maximilian Schachmann (Soudal Quick-Step)
Der starke Allrounder feiert nach drei Jahren sein Tour-Comeback. Seit seiner Rückkehr ins Quick-Step-Team nähert sich Schachmann seiner alten Stärke. Auf eigene Rechnung dürfte er aber kaum fahren können, seine Dienste sind vor allem als Helfer für Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel gefragt.
Marius Mayrhofer (Tudor Pro Cycling Team)
Die Tour ist Mayrhofers dritte große Landesrundfahrt. Im Sprint-Leadout soll sich der Debütant einbringen, ansonsten ist er als Helfer gefragt. Für den erhofften Etappensieg hat das Team prominenterere Fahrer im Aufgebot.
Nils Politt (UAE Emirates-XRG)
Politt ist im Tour-Team von Titelverteidiger Tadej Pogacar eine unverzichtbare Größe. Der passionierte Tempo-Bolzer soll für den Weltmeister die flachen bis mittelschweren Abschnitte kontrollieren. Eigene Ambitionen kann Politt nicht verfolgen.