Der DFB-Kader im Form-Check
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Der DFB-Kader im Form-Check
Auf die deutsche Nationalmannschaft kommen im Viertelfinale der Nations League zwei Kracher gegen Italien (20.03./ARD, 23.03./RTL) zu. Julian Nagelsmann muss angesichts zahlreicher verletzter Spieler hier und da personell umplanen. Wer ist aktuell gut drauf? Wer muss im DFB-Team neues Selbstvertrauen tanken?
TOR: Alexander Nübel (VfB Stuttgart)
In den vergangenen Wochen sicherlich nicht in absoluter Bestform. In der Liga musste er in den letzten acht Spielen stets hinter sich greifen, allein in den letzten Partien neun Mal. Vor allem im Heimspiel gegen den FC Bayern (1:3) dabei nicht frei von jeglicher Schuld.
Oliver Baumann (TSG Hoffenheim)
Hatte den kompletten Februar aufgrund einer Verletzung gefehlt, dann im Abstiegskampf sofort aber wieder gute Auftritte gehabt, wie gegen Bochum (1:0) und Heidenheim (1:1). Jüngst beim FC St. Pauli (0:1) dann mit einem folgenschweren Patzer, als sein riskantes Zuspiel abgefangen wurde.
Stefan Ortega (Manchester City)
Rückte aufgrund von Verletzungen von Stammkraft Ederson mehrfach in dieser Saison ins Tor von Manchester City. Im laufenden Kalenderjahr kommt der Routinier jedoch nur auf vier Einsätze. Zuletzt beim 2:2 gegen Brighton & Hove Albion bei den Gegentoren ohne Chance.
ABWEHR: Joshua Kimmich (FC Bayern)
Dreh- und Angelpunkt unter Vincent Kompany. In München gibt er im zentral-defensiven Mittelfeld den Taktgeber. Mit knapp 120 Ballkontakten im Schnitt pro Spiel steht er ligaweit ganz vorne im Ranking, auch seine Passquote von 93 % und seine Zweikampfbilanz von 64 % sind beeindruckend. Positiv auch: Kimmich hat den Vertrags-Poker inzwischen beendet, der Kopf ist frei für die DFB-Elf, wo er in der Rechtsverteidigung spielt.
Antonio Rüdiger (Real Madrid)
Reist mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen an. Rüdiger verwandelte kürzlich im Achtelfinalrückspiel der Champions League gegen Stadtrivale Atlético Madrid den entscheidenden Elfmeter. Danach war er von seinen Teamkollegen kaum noch zu bremsen.
Nico Schlotterbeck (BVB)
Bei Nico Schlotterbeck ist hingegen Aufbauarbeit gefordert. Individuelle Fehler machte der BVB-Verteidiger zuletzt zwar nicht, sein Selbstvertrauen dürfte angesichts der Horror-Saison aber angeknackst sein. In der DFB-Rangordnung ohnehin in der zweiten Reihe.
Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)
Spielt eine bärenstarke Saison für den Double-Sieger der Vorsaison, wenngleich er mit Bayer zuletzt den ein oder anderen Rückschlag hat hinnehmen müssen. Sowohl in den beiden Königsklassen-Duellen gegen den FC Bayern (0:3, 0:2) als auch beim 0:2 gegen Bremen und beim turbulenten Last-Minute-Sieg gegen Stuttgart (4:3) nicht immer auf der Höhe. Dafür im Liga-Rückspiel gegen die Münchner (0:0) Mitte Februar mit einer Weltklasse-Leistung.
Yann Bisseck (Inter Mailand)
Dass der ehemalige Kölner längst im Weltfußball angekommen ist, zeigt ein kurzer Blick in die Leistungsdaten der laufenden Saison. 28 Pflichtspiele hat Bisseck bereits beim italienischen Spitzenklub Inter Mailand absolviert, 18 davon von Beginn an. Zuletzt gewann er mit den Nerazzurri das Top-Spiel gegen Atalanta (2:0), nun kann er sich im Training von Julian Nagelsmann zeigen. Für mehr dienen die Duelle gegen seine Teamkollegen eher nicht.
Robin Koch (Eintracht Frankfurt)
Fehlte der Eintracht in den vergangenen Wochen mehrere Spiele aufgrund einer Schulterverletzung und eines Infekts. Auch deshalb noch nicht wieder in der Top-Verfassung, in der er sich in der Hinrunde und zu Beginn des Kalenderjahres gezeigt hat.
David Raum (RB Leipzig)
Hat sich seine Berufung mit konstanten Leistungen auf der linken Abwehrseite verdient, nachdem er die letzten Länderspiele aufgrund einer Sprunggelenksverletzung verpasst hatte. Zuletzt beim 2:0 gegen den BVB einer der aktivsten Leipziger.
Maximilian Mittelstädt (VfB Stuttgart)
David Raums derzeit ärgster Konkurrent ist weiterhin auf der Suche nach seiner Bestform aus der Vorsaison. Geht es allein nach den Zahlen, ist der 28-Jährige aber ähnlich gut unterwegs: Nach zwei Toren und fünf Vorlagen in 2023/24 steht er nun bereits bei einem Treffer und neun Assists.
MITTELFELD: Leon Goretzka (FC Bayern
Beeindruckend, wie sich Leon Goretzka zurück in die Nationalmannschaft gekämpft hat. Sowohl von Julian Nagelsmann als auch von Vincent Kompany im Sommer ausgebootet, etablierte sich der Achter im Saisonverlauf an der Seite von Joshua Kimmich im Bayern-Mittelfeld.
Robert Andrich (Bayer Leverkusen)
Pendelt bei Bayer Leverkusen in der Rückrunde zwischen Startelf und Bank hin und her. Weder auf der Sechs noch in der Innenverteidigung konnte sich Andrich bislang unentbehrlich machen.
Pascal Groß (BVB)
Durchlebt eine Katastrophen-Saison beim BVB, in der Hinrunde wurde er sogar bereits als Transfer-Flop abgestempelt. Unter Niko Kovac verbesserte sich seine Form immerhin ein wenig, vor allem als Vorlagengeber (wie beim 6:0 gegen Union) trat Pascal Groß in Erscheinung. Gegen Augsburg (0:1) und Leipzig (0:2) aber erneut blass.
Jamal Musiala (FC Bayern)
Sein neuer Mega-Vertrag beim FC Bayern scheint Jamal Musiala nicht aus der Bahn geworfen zu haben. Machte in der Königsklasse in den direkten Duellen gegen Florian Wirtz mehr als deutlich, welchen Wert er hat. Allerdings wartet der Offensiv-Star seit drei Liga-Spielen auf eine direkte Torbeteiligung.
Leroy Sané (FC Bayern)
Kämpft im Klub sowohl um einen Stammplatz als auch um einen neuen Vertrag. Erzielte beim jüngsten 1:1 gegen Union Berlin seinen siebten Bundesliga-Treffer in der laufenden Saison - eigentlich zu wenig für einen Spieler seiner Klasse.
Karim Adeyemi (BVB)
Einer der Mini-Lichtblicke beim BVB in den vergangenen Wochen. Zeigte zuletzt gegen St. Pauli (2:0) und im Achtelfinal-Hinspiel gegen Lille (1:1), dass er seine Schnelligkeit und Abschlussstärke durchaus in Tore ummünzen kann. Muss das aber auf deutlich konstanterem Niveau zeigen, wenn er im DFB-Team bleiben will.
Jamie Leweling (VfB Stuttgart)
Ebenfalls noch nicht wieder auf dem Level der Vorsaison, wenngleich die Tendenz der letzten Wochen stimmt. Zeigt sich einsatzfreudig und bemüht, wenngleich noch zu wenig Zählbares herausspringt. In den vergangenen zwei Liga-Spielen gelangen ihm aber immerhin je ein Tor und eine Vorlage.
Nadiem Amiri (Mainz 05)
In überragender Verfassung. Auch dank Nadiem Amiri steht Mainz 05 sensationell auf dem dritten Tabellenplatz. Zuletzt gegen Leipzig (2:1) und Gladbach (3:1) mit je zwei Scorern der entscheidende Mann. Die Rückkehr ins DFB-Team hat sich der offensive Mittelfeldspieler redlich verdient.
Angelo Stiller (VfB Stuttgart)
Fester Anker im zentral-defensiven Mittelfeld der Stuttgarter. Stach in den vergangenen Wochen nicht immer heraus, erledigte seinen Job aber zumeist solide. Kommt dennoch in der Liga bereits auf sechs Torvorlagen.
ANGRIFF: Tim Kleindienst (Bor. Mönchengladbach)
Mit 15 Toren gemeinsam mit Jonathan Burkardt aktuell der beste deutsche Bundesliga-Angreifer. Nach einer Super-Serie von fünf Toren in fünf aufeinanderfolgenden Spielen hatte Kleindienst eine kleine Schaffenspause, die er zuletzt beim 4:2 gegen Werder beenden konnte.
Jonathan Burkardt (Mainz 05)
Weit mehr als nur der beste Mainzer Torschütze. Der 24-Jährige ist der unangefochtene Leader beim Bundesliga-Dritten. Als Kapitän marschiert der Stürmer voran, mit bestem Beispiel: Fünf Tore erzielte er im laufenden Jahr bereits trotz der Oberschenkelprobleme, die ihn im Januar noch ausbremsten.
Deniz Undav (VfB Stuttgart)
Will sich das etwas verloren gegangene Selbstvertrauen im Kreise der Nationalmannschaft zurückholen. Seit dem 4:0 Mitte Januar gegen Freiburg wartet Deniz Undav auf ein Tor in der Liga - in guter Verfassung geht der 28-Jährige sicher nicht in die Spiele gegen Italien.