FC Bayern gegen 1. FC Union Berlin: Noten und Einzelkritik

Der FC Bayern München kommt am 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga nicht über ein 1:1 beim 1. FC Union Berlin hinaus. Nach vielversprechendem Beginn biss sich der enttäuschende Tabellenführer zunehmend die Zähne an den Eisernen aus. Hier kommen Noten und Einzelkritik zum Bayern-Spiel:

80 Prozent Ballbesitz hatte Bayern in der Anfangsphase, der Neuer-Vertreter also erstmal nix zu tun. Verhinderte einmal ein Eigentor von Kimmich. Unions Flanke vor dem 1:1 muss er konsequenter abwehren. Das Ding geht auf seine Kappe.

Wirkte sofort auf Höhe des Geschehens. Hätte nach fünf Minuten mit einer flachen Hereingabe fast ein Eigentor erzwungen. Tat sich nach und nach immer schwerer, den Ball gefährlich in den Strafraum zu bringen. Seine Hereingabe für Sané vor dem 1:0 kam aber perfekt.

Konzentrierte sich überwiegend auf seine Defensivpflichten. Brenzlig wurde es auf seiner Seite fast nie. Schaltete sich einmal gekonnt bei einer Kimmich-Ecke ein, da war der Ball aber schon im Aus.

Hatte anfangs so wenig in der Abwehr zu tun, dass er sich ein ums andere Mal vorne gefährlich einbrachte. Hinten ein sicherer Rückhalt, wobei er den Ball einmal in Bedrängnis hoch und riskant zurückspielte. Ansonsten tadellos. Leitete mit Auge das vermeintlich erlösende 1:0 ein.

Bildete auf der linken Abwehrseite zunächst ein zielstrebiges Pendant zu Stanisic auf rechts. Leitete mit einem haarsträubenden Ballverlust den ersten Berliner Konter ein, unterband diesen aber mit einem irren Tempolauf. Hinten raus mit immer wenigen Ideen nach vorn.

Der Fleiß war ihm nicht abzusprechen. Hatte quasi bei jeder Offensivaktion seine Füße im Spiel. Doch Effizienz? Fehlanzeige! Sollte unbedingt noch mal an seinen Eckbällen arbeiten. Ein echter Plan hinter den verschiedenen Varianten war kaum auszumachen.

Gefühlt einer seiner schwächsten Saisonauftritte. Überließ die Offensiv-Vorstöße in der drangvollen Münchner Anfangsphase meist seinen Mitspielern, fokussierte sich auf die Drecksarbeit. Lauffreudig, aber nie spielprägend.

Auch er ließ nach starkem Beginn stark nach. Routinier Trimmel machte ihm das Leben schwer - so schwer, dass der Youngster irgendwann Gelb wegen Meckerns sah.

Harmonierte mit Davies auf dem linken Flügel. Wirkte gallig und wuselig, bewies ein gutes Auge für seine Mitspieler. Doch auch für seine Initiativen hatte Unions Defensivblock irgendwann ein Gegenmittel. Mit der besten Bayern-Chance kurz vor der Pause. In Hälfte zwei kein Faktor mehr.

War sofort im Spiel. Lauerte auf seine Chance - und nutzte sie. Kann man so machen als Joker. Ließ auch nach dem Ausgleich nichts unversucht, doch seine Mitspieler dachten nicht immer mit.

Bockstarker Beginn. Zog mit fast jeder Offensivaktion zwei, drei Gegenspieler auf sich. Einmal mit einem schönen Schlenzer, der einen Treffer verdient gehabt hätte. Fand jedoch mit zunehmender Spieldauer immer seltener eine Anspielstation. Sein Pass zu Stanisic vor dem 1:0 kam punktgenau.

War gefühlt noch gar nicht auf dem Platz, als sich sein Team das 1:1 fing. Bitter.

In Hälfte eins wirkte es, als würden ihn seine Mitspieler ignorieren. Wurde da selten angespielt - und falls doch, dann war er gut zugestellt. Ein Freistoß nach der Pause, den Rönnow locker parierte, blieb lange der einzige erwähnenswerte Abschluss. Kann er besser - seine Kollegen aber auch.