Bayern-Noten: Drei Einsen in der Offensive - Kim wackelt

Der FC Bayern hat am Dienstagabend in der Champions League einen gewaltigen Schritt in Richtung Achtelfinale gemacht. Durch den 5:1-Erfolg gegen Schachtar Donezk schob sich der Rekordmeister vorerst unter die besten acht Mannschaften der Ligaphase. Die Einzelkritik zum Bayern-Sieg:

Strahlte nie die letzte Sicherheit aus. Bekam keinen Zugriff auf hohe Bälle und leistete sich zumindest zwei nervöse Momente mit Ball am Fuß. Nach der Pause immerhin noch mit zwei Flugparaden bei Distanzschüssen.

Stand auf der rechten Seite oftmals sehr hoch. Beim Gegentor rächte sich das, sein eigener Treffer wäre aber ohne das aggressive Denken ebenfalls nicht gefallen. Trotzdem hätte etwas mehr Balance auf der Seite dem FC Bayern gutgetan.

Bekam einen Kurzeinsatz, konnte sich aber nicht mehr wirklich in Szene setzen.

Ließ sich vor dem 0:1 komplett abkochen, weil er zu ungestüm in den Zweikampf ging. Schüttelte den Fehler aber in beeindruckender Manier ab. Gewann alle anderen Zweikämpfe und stoppte über weite Strecken jegliche Gefahr.

Sicherte die Tiefe anfangs schlecht ab. Lief bei fast jedem Konter hinterher. Vor dem Gegentor war er ebenfalls zu passiv. Nach dem Seitenwechsel wirkte die Struktur sicherer.

Übernahm für die letzten Minuten in der Innenverteidigung. Musste keine großen Prüfungen mehr bestehen.

War über weite Strecken nur Mitläufer. Wirkte nicht so angezündet wie Laimer auf der anderen Seite. Machte im Passspiel ebenfalls mehr Fehler als üblich.

Stabilisierte die rechte Außenbahn und hielt den Druck bis zum Ende hoch. Die frischen Beine auf dem Flügel zogen Donezk Stück für Stück auch mental den Zahn.

Hatte seine Momente, wenn der Gegner unsortiert war. Gegen den tiefen Block fand er aber nicht immer Lösungen. Machte ein ordentliches Spiel, gemessen an seinen hohen Standards aber kein herausragendes.

Verlor im Mittelfeld einen wichtigen Zweikampf vor dem 0:1. Dominierte danach mit Robustheit aber das Geschehen im Zentrum. Ließ beim Ausgleich clever die Pressingfalle zuschnappen. Insgesamt sehr druckvoll im Angriffsdrittel.

Dosierte die Bälle im finalen Drittel mehrfach nicht perfekt, hatte aber das Glück des Tüchtigen. Spielte den vorletzten Pass beim Ausgleich und netzte kurz darauf trocken zur Führung ein. Rettete zudem einmal kurz vor der eigenen Torlinie. Sein Impact auf das Endergebnis war deshalb gewaltig.

Feierte in der Schlussphase seine Premiere in der Königsklasse. Die Zeit reichte aber nicht, um hervorzustechen.

Lieferte erneut einen unglücklichen Auftritt ab. Machte intuitiv zwar viele Dinge richtig. Zögerte aber fast immer zu lange vor dem Tor. Fast jede Szene hätte er in letzter Konsequenz besser ausspielen können.

Blockte geschickt vor dem Musiala-Tor, das nicht zählte. Tat sich ansonsten schwer. Forcierte manchmal unnötig die Situationen und fand nie die letzte Bindung zu den Mitspielern.

Spielte die Angriffe mit großer Klarheit aus und öffnete viele Räume. Hielt zudem das Tempo gnadenlos hoch. Traf letztlich doppelt und legte einen weiteren Treffer auf. Großartiger Auftritt des Franzosen.

Strotzte nur so vor Selbstvertrauen und setzte immer wieder zu unfassbaren Dribblings an. Spielte das Müller-Tor stark heraus. Sein erster Treffer wurde völlig unbegreiflicherweise aberkannt. Trug sich mit viel Wut im Bauch doch noch in die Torschützenliste ein und belohnte sich selbst.