DFB-Noten: Nübel glänzt - Nmecha fällt trotz Tor ab

Mit einem 1:1 (0:0) gegen Ungarn schließt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft das Länderspieljahr ab. Vor dem letzten Spiel der Nations-League-Gruppenphase wechselte Bundestrainer Julian Nagelsmann auf neun Positionen durch. Werbung in eigener Sache konnte aber kaum jemand betreiben. Hier kommen Noten und Einzelkritik zum DFB-Team:

Deutschlands Bester - vor allem in Hälfte eins. Entschärfte die beiden Top-Chancen der Ungarn mit Bravour. War auch im zweiten Durchgang in höchster Not hellwach. Mit leichten Schwächen im Aufbau. Ansonsten aber ein blitzsauberer Auftritt. Ohne Chance bei Szoboszlais Genie-Elfmeter.

War oft der Anker in der Not. Aber auch der BVB-Verteidiger stand nicht immer perfekt. Machte mehr für den Spielaufbau als Koch. Ach ja: Was war das bitte für ein Monster-Flugkopfball von ihm, den Nmecha zum 1:0 abstaubte?

Fiel defensiv mit gewohnter Einsatzfreude auf. Hatte offensiv seine Momente, nicht zuletzt mit einem gut getretenen Freistoß nach einer guten halben Stunde. Im zweiten Durchgang nicht mehr ganz so auffällig.

An sich grundsolide. War zunächst etwas zu sehr auf Sicherheit aus, traute sich im Lauf des Spiels aber immer mehr zu. Bitter für ihn, dass der Schiedsrichter den Elfmeter in der Nachspielzeit nach VAR-Check gab. Der Arm war aber draußen.

Bei zwei, drei Tempovorstößen bewies der Stuttgarter, warum er zum erweiterten Stammpersonal des Bundestrainers zählt. Für einen festen Startelfplatz muss aber mehr von ihm kommen.

Hatte nach zwei Minuten schon mehr Top-Szenen als Führich. Sein Assist für Havertz, der nur den Pfosten traf, hätte ein Tor verdient gehabt. Danach immer wieder in Offensivszenen verwickelt, aber ohne Glanzmomente.

Lief rechts hinten zahlreiche Bälle ab. Einmal entwischte ihm Nagy aber. Seine Standard-Hereingaben wirkten teils etwas uninspiriert.

Erst eine feine Klärung per Grätsche, dann die Chance zum 1:0 - in den ersten Minuten der zweiten Hälfte machte der Ex-Unioner gleich von sich reden. Danach nicht mehr ganz so auffällig, wenn auch mit hoher Lauffreude ausgestattet.

Versuchte, das Spiel im Stile eines Liberos aufzubauen. Das gelang ihm eher schlecht als recht. Verschuldete gleich zwei dicke Chancen der Ungarn mit schlampigen Pässen. Kann er viel besser.

Ein Abschluss aus der zweiten Reihe, der meilenweit am ungarischen Kasten vorbeiflog. Mehr war von ihm nicht lange zu sehen. Stand dann nach dem Flugkopfball von Schlotterbeck goldrichtig und staubte ab. Wird es mit solchen Leistungen trotzdem schwer haben.

Spulte bei seinem DFB-Comeback nach einem Jahr einige Meter ab. Im letzten Drittel ging ihm die finale Präzision allerdings abhanden. Fiel danach mehr und mehr ab.

Hätte einen Traumeinstand als Joker geben können, als er eine abgefälschte Hereingabe von Musiala an den Pfosten setzte. Kam danach zu keiner großen Chance mehr. Seine Präsenz auf dem Platz zeigte trotzdem Wirkung.

Ein Schüsschen mit dem schwachen Linken zu Spielbeginn, ein paar gute Tempoläufe: Das war aber auch schon alles von Serge Gnabry in den ersten 45 Minuten. Legte vor seiner Auswechslung nach starker Brustannahme für Gosens auf. Da geht noch mehr.

Brachte wie erhofft das fehlende Tempo in die Partie. Schlug auch die Ecke, die Schlotterbeck wuchtig abnahm und schließlich von Nmecha zur deutschen Führung abgestaubt wurde. Mit ihm, Musiala und Havertz in der Startelf wäre es sicher ein anderes Spiel geworden.

Trug den Ball in ein paar Szenen nach vorn, wirkte dann aber etwas ratlos. Noch nicht ganz der Alte.

Konnte sich anders als beim 7:0 gegen Bosnien-Herzegowina nicht weiter auszeichnen - auch, weil Ungarn in der Schlussphase wieder besser ins Spiel fand.