Bayern-Noten in Barcelona: Ein Debakel in der Defensive

Nach der Niederlage gegen Aston Villa setzte es für den FC Bayern am Mittwoch den nächsten Rückschlag in der Champions League. Beim FC Barcelona ging die Kompany-Elf mit 1:4 unter. Alle Bayern-Stars in der Einzelkritik:

Wehrte keinen einzigen Schuss ab, kam zumindest bei den ersten beiden Gegentoren auch selbst einen Schritt zu spät. Hätte mit Ball am Fuß gegen Lamine Yamal beinahe sogar noch ein weiteres Gegentor verschuldet. An diesem Abend nicht der erhoffte Rückhalt.

Hatte defensiv große Problemen, wenn er mannorientiert verteidigen musste. Wurde gerade beim 1:3 von Raphinha mit leichten Mitteln ausgespielt. Beim vierten Gegentor fehlte er komplett auf seiner Position. Nach gutem Beginn baute er auch spielerisch deutlich ab.

Stabilisierte die Außenbahn für die letzten Minuten, am Ausgang der Partie änderte dies aber nichts mehr.

Musste häufig die Fehler der Kollegen ausbügeln, lieferte aber nur selten die nötige Absicherung. Verschätze sich vor dem 0:1 beim Tackling gegen Vorlagengeber Fermín, kassierte beim zweiten Raphinha-Tor einen kuriosen Tunnel und leistete beim 1:4 nur noch Geleitschutz.

War mit unglücklichen Entscheidungen der Ausgangspunkt für die ersten beiden Gegentreffer. Verteidigte später im eigenen Strafraum ordentlich. Stellte die Schwäche bei langen Bällen aber nie ab. Der FC Bayern wirkte deshalb durchgängig sehr verwundbar.

Blieb offensiv sehr unscheinbar. Nahm nur selten Tempo auf, obwohl der Gegner Räume anbot. Verlor auch defensiv gegen Lamine Yamal zunehmend den Faden. Vor dem vierten Gegentor bekam er keinen Druck auf den langen Ball.

Hatte seine Momente im Passspiel, war aber seltener am Ball als üblich. Wurde in der Rückwärtsbewegung indes regelmäßig überrannt. Musste schon vor der Pause aufpassen, dass er sich nicht die zweite Gelbe Karte abholte.

Konnte das Geschehen im Zentrum kaum einmal prägen. Lief viel hinterher und verlor bei den besten Barca-Kombinationen komplett den Zugriff. Scheute im Passspiel fast immer das Risiko.

Blieb wie viele Kollegen nicht frei von Fehlern. Brachte immerhin defensiv mehr Körperlichkeit auf den Platz. Wirklich stoppen konnte auch er die Barca-Spielzüge aber nicht.

Zog immer wieder Sprints in die Tiefe an und brach so auf der Außenbahn durch. Legte den Ausgleichstreffer für Kane auf. Spielte manche Angriffe allerdings zu überhastet aus, hätte sonst vor der Pause noch effektiver sein können.

Agierte vor dem Tor umständlich. Blieb im Dribbling oftmals hängen und stellte die gegnerische Defensive selten vor echte Prüfungen. Ging gegen den Ball nicht in jeder Szene mit letzter Konsequenz hin.

Fand gegen die enorm hohe Abwehrkette des Gegners viele Räume. Das Zusammenspiel mit den Kollegen hakte aber. Vielfach gingen die Mitspieler nicht auf seine Ideen ein. Wurde mit der Zeit dann auch selbst unsauberer am Ball. Es war nicht sein Spiel.

Probierte viele Dinge auf eigene Faust, ging als Einzelkämpfer aber mit der Mannschaft zusammen unter. Geniale Momente kamen in der letzten halben Stunde nicht mehr.

Leitete den Ausgleich mit seinem starken Seitenwechsel ein. Machte aus seinen eigenen Aktionen im Strafraum derweil zu wenig. Verlor oft den Ball, beim Torabschluss jedes Mal vom Gegner geblockt.

Lief nach der Einwechslung mutig an und wollte sichtlich noch etwas bewirken. Feuerte einen guten Abschluss knapp am Tor vorbei (66.). In der Schlussphase noch einer der auffälligsten Münchner.

Bekam anfangs viele Chancen und nutzte eine Gnabry-Flanke überlegt zum Ausgleich (18.). Mit der Zeit stellte sich Barca dann besser auf ihn ein. War dennoch enorm ins Spiel involviert, da er sich oft tief fallen ließ. Spielerisch mit vielen guten Einfällen.