Noten und Einzelkritik zum Großen Preis der USA

Das vorher erwartete Duell zwischen Lando Norris und Max Verstappen wurde beim Austin-GP geliefert. Allerdings nicht um den Sieg. Da waren die beiden Ferraris von Charles Leclerc und Carlos Sainz nicht zu schlagen. Dahinter gab es aber auch einige Piloten, die einen wahrlich schlechten Renn-Sonntag erwischten. Alle F1-Stars in der Einzelkritik:

Nach dem katastrophalen Qualifying startete Hamilton auf den harten Reifen. Trotz diesem Nachteil erwischte der Brite einen sehr guten Start und hatte danach beste Aussichten, noch gute Punkte einzufahren. Dann versenkte der Brite seinen Mercedes nach einem klaren Fahrfehler im Kies. Wie gewonnen, so zerronnen.

Hatte einen guten Start und konnte dabei unter anderem an Teamkollege Bottas vorbeigehen. Der selbstverschuldete Dreher in der ersten Kurve einige Runden später schickte den Chinesen ans Ende des Feldes. Die rote Laterne konnte Zhou bis zum Schluss nicht mehr abgeben.

Hatte Pech am Start als er von Albon umgedreht wurde. Von da an war das Rennen für den Franzosen eigentlich schon gegessen. Bekam kurz vor Schluss einen Show-Run, als Alpine ihn noch einmal für wenige Runden auf den weichen Reifen fahren ließ.

Fuhr ein unspektakuläres Rennen, was allerdings in erster Linie an der schwachen Pace des Finnen lag. Landete nur vor Teamkollege Zhou, weil dieser sich einen Dreher leistete. Mit Leistungen wie in Austin, scheint Bottas immer mehr in Richtung Sonnenuntergang seiner Formel-1-Karriere zu reiten.

Der Crash am Start mit Ocon wurde richtigerweise als Rennunfall eingeschätzt. Dennoch konnte Albon danach nicht überzeugen und zog in den vielen Zweikämpfen auf der Strecke in der Regel den Kürzeren.

Leistete sich einen unnötigen Fehler in der ersten Rennphase. Durch den Ausritt verlor er einige Positionen. Zeigte immerhin noch ein gutes Überholmanöver gegen Albon im Williams.

Fuhr lange ein solides Rennen. Als er realisierte, dass er hinter Teamkollege Lawson liegt, verlor der Japaner die Nerven und schmiss ein mögliches Punktresultat durch einen Dreher in der ersten Kurve weg.

Erfüllte die von ihm erwartete Pflicht, Teamkollege Stroll zu distanzieren. War ansonsten aber immer nur im Bild, wenn ihn ein schnelleres Fahrzeug überholte. Alonso wird sich freuen, wenn die Saison vorbei ist, da die Formkurve von Aston Martin konstant nach unten zeigte.

Konnte den sehr guten Startplatz nicht in ein gutes Ergebnis umsetzen. Erst hatte er Pech beim Boxenstopp, als Alpine vier Sekunden einbüste. Danach holte er sich eine verdiente Strafe ab: Gasly überholte deutlich und dummerweise Albon auf der Außenseite. So landete der Franzose außerhalb der Punkte, auch wenn man ihm immerhin zu Gute halten muss, dass er Ocon in Austin klar im Griff hatte.

Fuhr ein gutes Rennen und war von der Pace auch klar schneller als Teamkollege Hülkenberg. Wurde vom Haas-Team zu einem Not-Stopp reingeholt und verlor dadurch viel Zeit. Am Ende scheiterte der Däne als Elfter denkbar knapp an einem Punktresultat.

Colapinto zeigte einmal mehr, warum er einen Platz in der Formel 1 auch über die Saison 2024 hinaus verdient hätte. Fuhr ein sauberes Rennen ohne Fehler und ließ dabei sogar Fahrer vom Kaliber eines Fernando Alonso alt aussehen. Das wurde am Ende mit einem Punkt belohnt.

Hat als Ricciardo-Ersatz fünf Rennen Zeit, um nicht nur seinen Platz bei den Racing Bulls zu rechtfertigen, sondern eventuell sogar bei Red Bull zu landen. Von hinten startend zeigte Lawson ein mutiges Manöver in die Esses, überholte auch Legende Alonso sehenswert und distanzierte trotz deutlich schlechterem Startplatz Teamkollege Tsunoda.

Ungewohnter Weise hatte Hülkenberg in Austin nicht die Pace von Teamkollege Magnussen. Aber der Emmericher hielt sich aus allen Scharmützeln heraus und ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen, war er es dann am Ende, der die Punkte für Haas nach Hause brachte.

Der erste Stint war wie so häufig in den letzten Monaten eine Katastrophe. Perez hatte Probleme, überhaupt vor den Racing Bulls zu sein. Auf den harten Reifen holte er zumindest noch das absolute Minimum heraus - nämlich alle Fahrzeuge aus den Mittelfeldteams hinter sich zu lassen. Mit solchen Leistungen wackelt sein Platz bei Red Bull immer mehr.

Russells Vorwärtstrend nach dem Start aus der Box konnte auch durch eine fragwürdige Strafe gegen den Briten nicht aufgehalten werden. Blieb auch am Ende cool und ließ Perez im Kampf um Platz 6 locker stehen.

Fuhr ein unspektakuläres Rennen ohne Fehler, aber auch ohne die nötige Pace, um das Podium anzugreifen. Das Ergebnis ist aber im Soll an einem für McLaren generell schwierigen Wochenende.

Norris verschenkte mal wieder Positionen in der ersten Runde. Gegen Verstappen ließ er die Tür zu weit offen und tat sich auch schwer, den Niederländer am Rennende zu überholen. Bekam für sein Manöver abseits der Piste zu Recht eine Strafe. So wird das mit dem WM-Titel für Norris nichts.

Zeigte am Start, warum der Titel trotz der guten McLaren-Form der letzten Monate nur über ihn geht. Verstappen ist im Zweifel einfach konsequenter als Norris. Das zeigte er auch, als er den Briten rundenlang zur Verzweiflung brachte und Norris ihn nur mit einem Manöver außerhalb der Piste knackte. Platz 3 war bei der Pace der Ferraris das Maximum.

Gegen Leclerc chancenlos, sicherte mit Platz 2 aber den Ferrari-Doppelsieg ab. Und das, obwohl es bei Sainz im ersten Stint im wahrsten Sinne des Wortes nach Ausfall roch. Trotz Benzingeruch im Cockpit schaffte der Spanier den Undercut gegen Verstappen und hatte keine Probleme, Platz 2 zu halten.

Erwischte einen guten Start, bei dem er erst an Sainz vorbeiging und dann vom Duell Norris gegen Verstappen profitierte. Danach fuhr er der gesamten Konkurrenz auf und davon und zeigte zu keiner Sekunde einen Zweifel an einem dominanten Sieg.