DFB-Noten: VfB-Star brilliert, Tah ein Totalausfall

Nach dem Traumstart gegen Ungarn konnte die deutsche Nationalmannschaft am Dienstag in der Nations League nicht wie erhofft nachlegen. Gegen die Niederlande stand nach einem zeitweise wilden Schlagabtausch am Ende aber immerhin ein 2:2. Alle DFB-Stars in der Einzelkritik:

Zeigte ein Spiel mit Höhen und Tiefen. War wiederholt reaktionsschnell zur Stelle. Ließ Abschlüsse aber mehrmals nur abklatschen. Bei hohen Bällen ebenfalls mit kleineren Unsicherheiten.

Lief über die rechte Seite unermüdlich an, auch wenn seine Flankenqualität selten stimmte. Ließ nie nach und erwischte die Holländer kurz vor der Pause bei seinem Treffer im Tiefschlaf. Die Absicherung fehlte jedoch bei zu vielen seiner Vorstöße.

Spielte eine desolate erste Halbzeit. Löste vor dem 0:1 die Absicherung komplett auf. Verlor in der Folge jeden einzelnen Zweikampf. War der Rolle als Abwehrchef an diesem Abend nicht annähernd gewachsen. Zur Pause völlig zu Recht ausgewechselt.

Harmonierte nicht auf Anhieb perfekt mit BVB-Kollege Schlotterbeck. Beim 2:2 herrschte direkt viel Unordnung im DFB-Sechzehner. Steigerte sich mit der Zeit, ein Bollwerk wurde die Defensive aber nicht.

War wie Tah gleich in der ersten brenzligen Szenen überhaupt nicht anwesend. Agierte danach in vielen Bodenduellen unglücklich. Vor dem 2:2 konnte er Brobbey nicht am Querpass hindern. Strahlte immerhin in der Luft Sicherheit aus.

Konnte das Spiele lang kaum prägen, weil das Zusammenspiel mit Musiala auf der Außenbahn hakte. Probierte mit der Zeit mehr auf eigene Faust. Beim 2:1 war er mit der Flanke der Wegbereiter. Blieb nach dem Seitenwechsel ein Aktivposten.

Bekam in der Anfangsphase keine Kontrolle ins Mittelfeld. Als das Spiel ruhiger wurde, dafür umso stärker. Filetierte Holland in seinen besten Phasen mit direkten Zuspielen. Sein Seitenwechsel vor dem 2:1 war einfach nur genial.

Segelte mit viel Risiko in die Zweikämpfe, erwischte Brobbey sogar einmal mit offener Sohle. Passte sich damit dem hochintensiven Niveau der Partie an. Spielerisch trug er wenig bei.

Bestach mit gewohnt starken Passaktionen. Fand verlässlich die freien Mitspieler zwischen den Linien. Hatte in der Konterverteidigung ebenfalls wichtige Momente. Wurde von den Gegenspieler allerdings vereinzelt überrannt.

Zeigte sich nach der Einwechslung sehr griffig und holte viele Bälle im Mittelfeld zurück. Als Spielgestalter aber auch mit reichlich Leerlauf.

War in der Anfangsviertelstunde komplett abwesend. Probierte danach viel, ließ aber die Leichtigkeit vermissen. Fast jede Aktion hätte er besser ausspielen können.

Wurde erst kurz vor dem Abpfiff eingewechselt. Hatte deshalb keine echten Szenen mehr.

Küsste die deutschen Nationalmannschaft nach dem Fehlstart mit seiner Kreativität wach. Kratzte mehrfach selbst an einem Treffer und spielte viele starke Pässe. War am 1:1 entscheidend beteiligt. Baute später etwas ab.

Bewegte sich geschickt durch die Offensivkorridore. Schaffte es immer wieder, Räume zu überladen. Einer seiner starken Pressing-Momente führte zum 1:1. Bei eigenen Abschlüssen war jedoch wieder einmal viel mehr drin.

Spielte anstelle des verletzten Füllkrug. Setzte seinen Körper immer wieder clever ein. Stand beim 1:1 goldrichtig in Mittelstürmerposition, leitete sein erstes Länderspieltor sogar selbst ein. Den zweite deutschen Treffer legte der VfB-Profi für Kimmich auf.

Konnte dem Spiel nicht mehr seinen Stempel aufdrücken. Wirkte sogar etwas verloren in der Offensive. Sammelte in einer knappen halben Stunde nur sieben Ballkontakte und spielte lediglich einen Pass.