Einzelkritik zu Deutschland vs. Schweiz: Tah fehlerhaft, Kroos kein Faktor
17 Bilder
Deutschland vs. Schweiz: Noten und Einzelkritik zum EM-Duell
Am Sonntagabend bestritt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ihr letztes Gruppenspiel bei der EM-Heim. Gegen die Schweiz rettete Joker Niclas Füllkrug dem deutschen Team erst in der Nachspielzeit einen Punkt und machte so den Gruppensieg klar. Alle DFB-Stars in der Einzelkritik:
TOR: Manuel Neuer - Note: 3,0
Wurde von den Vorderleuten im Stich gelassen und konnte beim Gegentor nichts ausrichten. Verhinderte mit einer Glanztat gegen Xhaka den vorzeitigen K.o. (89.). Erreichte in der Spieleröffnung allerdings nicht seine Normalform.
ABWEHR: Joshua Kimmich - Note: 4,0
Brachte offensiv erst nach dem Seitenwechsel nennenswerte Impulse. Hätte dann eigentlich aus kurzer Distanz zwingend den Ausgleich erzielen müssen (70.). In der Rückwärtsbewegung schlugen sich seine Schwächen diesmal auf das Ergebnis durch: Verteidigte vor dem Gegentor viel zu nachlässig.
Antonio Rüdiger - Note: 4,5
Präsentierte sich im Positionsspiel manchmal ungestüm. Konnte vor dem 0:1 die Flanke nicht verhindern. Es blieb nicht die einzige passive Szene in kritischen Momenten. Mit seinen Zuspielen in die Spitze dafür oftmals Impulsgeber.
Jonathan Tah (bis 61.) - Note: 5,0
Ging beim 0:1 den Laufweg von Ndoye nicht entschlossen mit. Hatte mit der Dynamik von Embolo auch sonst große Probleme. Nach einem heftigen Foul holte er sich außerdem eine Gelb-Sperre für das Achtelfinale ab. Es war überhaupt nicht sein Tag.
Nico Schlotterbeck (ab 61.) - Note: 4,0
Hatte viel Glück, dass das 2:0 der Schweizer nach seinem Fehler nicht zählte. Musste auch sonst oft zum Foul greifen, um die Gegenspieler aufzuhalten. Wirklich stabil wirkte die DFB-Abwehr auch mit ihm nicht. Dafür gab er in der Spieleröffnung gute Impulse.
Maximilian Mittelstädt (bis 61.) - Note: 4,0
War mit seinen flachen Hereingaben ein Aktivposten im deutschen Spiel, auch wenn die letzte Idee selten aufging. Technische Schwächen waren nicht zu übersehen. Dennoch bis zur Auswechslung viel in Bewegung und immer anspielbar.
David Raum (ab 61.) - Note: 1,5
Brachte frischen Wind in die Offensive und war letztlich ein entscheidender Mann für das Last-Minute-Comeback. Bediente Füllkrug traumhaft per Flanke. Daneben mit weiteren starken Szenen.
MITTELFELD: Toni Kroos - Note: 4,0
Ein ungewohnt fehlerhafter Auftritt der Passmaschine. Hatte nicht so viel Einfluss auf das Spiel wie zuletzt. Ließ sich vom Rückstand aber nicht beeindrucken und trieb die Schlussoffensive in den letzten Minuten unnachgiebig zum Ausgleich.
Robert Andrich (bis 65.) - Note: 3,0
Bemühte sich, in schwierigen Phasen Zeichen zu setzen. Nahm Druck aus dem Spiel und dosierte seine Pässe meist gut. Sein Traumtor zur Führung wurde aber aberkannt. Defensiv nicht durchgängig der erhoffte Stabilisator.
Maximilian Beier (ab 65.) - Note: 3,0
Sorgte für mehr Strafraumpräsenz, verlor in aussichtsreichen Momenten aber etwas die Ruhe. Konnte gegen die körperbetonte Spielweise der Schweizer letztlich wenig ausrichten. Wurde zumindest einmal jedoch durchaus elfmeterreif gehalten.
Ilkay Gündogan - Note: 4,0
Bewegte sich geschickt am gegnerischen Strafraum und kam so gerade zu Beginn in gefährliche Positionen. Leistete sich aber etliche Ungenauigkeiten, die Chancen zu Nichte machten. Wirkte zeitweise deshalb etwas verloren.
Florian Wirtz (bis 77.) - Note: 3,5
Setzte Mittelstädt und Musiala mehrfach gut in Szene. Stemmte sich nach der Pause mit am meisten gegen die Niederlage. Phasenweise ließ er in seinen Szenen ein Stück weit die Dringlichkeit vermissen.
Leroy Sané (ab 77.) - ohne Bewertung
Konnte das Spiel nach der späten Einwechslung kaum prägen. Verzog einen Abschluss kurz vor dem Ende, Spielfluss will bei ihm weiter nicht aufkommen.
Jamal Musiala (bis 77.) - Note: 3,5
Öffnete mit seinen Bewegungen wiederholt Räume im Alleingang. Bekam aber kaum einmal die Angriffe wie geplant bis zum Tor ausgespielt. Die Abstimmung mit Kimmich auf dem Flügel passte diesmal ebenfalls nicht durchgängig.
Niclas Füllkrug (ab 77.) - ohne Bewertung
Untermauerte seine unfassbaren Joker-Qualitäten und wuchtete eine Flanke in der Nachspielzeit ins Netz. Rettete den Gruppensieg mit seinem besonderen Moment. Abgesehen davon kaum am Ball.
ANGRIFF: Kai Havertz - Note: 4,5
Behauptete die Bälle mitunter gut im Angriffsdrittel. Strahlte trotzdem nie die letzte Torgefahr aus, weil er nur einen seiner sechs Schüsse auf den Kasten bekam. Spielerisch in seinen Ansätzen meist deutlich zu kompliziert.