Noten: Kroos beim Abschied blass - BVB-Offensive glücklos

Der BVB erlebt in London einen ganz bitteren Abend. Trotz deutlicher Überlegenheit unterliegen die Dortmunder gegen Real Madrid mit 0:2. Eine grandiose Ecke des sonst eher blassen Toni Kroos führt die Spanier auf die Siegerstraße. Den Westfalen hingegen versagen in der Offensive die Nerven. Alle Spieler in der Einzelkritik:

Durfte sich erstmals bei einem direkten Freistoß von Kroos auszeichnen (49.). Dann jedoch mit einer großen Unsicherheit, als er einen hohen Ball völlig unterschätzte (69.). Bewahrte seine Mannschaft in der Schlussphase gleich dreimal bärenstark vor der Entscheidung.

Stand Vinicius bei jedem Ballkontakt sofort auf den Füßen. Ging dem Brasilianer durch seine aggressive Zweikampfführung gehörig auf die Nerven. Hatte allerdings deutliche Defizite, wenn es bei seinen Gegenspielern schnell ging.

Setzte Adeyemi bei dessen Mega-Chance mit einem Traumpass in Szene. Glänzte bei seinen vielen Tacklings gegen Vinicius mit einem glänzenden Timing. An seinem möglicherweise letzten Auftritt im BVB-Trikot gab es wenig zu meckern.

Früh in der Partie mit einem Nervositätsanfall. Danach aber voll auf der Höhe. Verlor bei einer Kroos-Ecke dann jedoch den quirligen Carvajal komplett aus den Augen, der dann super einköpfte. Bewahrte seine Mannschaft allerdings bärenstark vor dem 0:2 (78.).

Bekam die agile rechte Offensivseite der Madrilenen zunächst nicht in den Griff. Stabilisierte sich nach rund einer halben Stunde deutlich. Seine ordentliche Leistung machte er sich dann jedoch mit einem Mega-Patzer vor dem 0:2 kaputt (83.).

Setzte Bellingham mit seiner harten Gangart merklich zu. Bei eigenem Ballbesitz ließ er sich bis in die Viererkette fallen. Hielt auch dem Pressing der Madrilenen stand. Mit dem Leder am Fuß sehr abgeklärt.

Hing nach seiner Hereinnahme in der Luft. Konnte für keine Torgefahr mehr sorgen.

Stellte Kroos über weite Teile des Spiels gut zu. Sorgte mit klasse Läufen dafür, dass der BVB das Mittelfeld schnell überbrückte. Blieb nach einer hervorragenden ersten Hälfte nach dem Pausentee aber blass. Fand kaum noch Bindung zum Spiel.

Vertändelte eine Mega-Chance auf das 1:0 (21.). In der Defensive rannte ihm Carvajal einige Male im Rücken weg. Hätte Maatsen noch öfter unterstützen müssen. Seine Tempovorteile bekam er offensiv zu selten effizient auf den Rasen gebracht.

Sollte in seinem letzten Spiel für den BVB noch zur Wende beitragen. Wirklich auffällig wurde der Routinier in der Schlussphase aber nicht mehr.

Vergab die erste Dortmunder Chance recht deutlich (14.). Setzte seine Nebenleute immer wieder gut in Szene. Auch seine Standardsituationen versprühten immer wieder Gefahr. Punktete mit viel Ballsicherheit und einer guten Passquote.

Sorgte nach seiner Einwechslung mit ein wenig Anlauf für Belebung. Seine Vorlage zum vermeintlichen 1:2 fand auf Grund klarer Abseitsstellung keine Gültigkeit.

War zunächst mit der Erfüllung seiner Defensivaufgaben beschäftigt. Half Ryerson gut dabei, die rechte Seite des BVB abzusichern. Seine Qualitäten im Offensivspiel konnte er viel zu selten unter Beweis stellen. Stieß zu selten in gefährliche Räume durch.

Trat in der Schlussphase nicht mehr nennenswert in Erscheinung.

Setzte sich bei vielen langen Bällen clever durch. Das Verteilen der Bälle gelang ihm jedoch nicht immer so wie erwünscht. Dennoch mit einem überaus couragiertem Auftritt, bei dem er sich mit einem Tor hätte belohnen können.

Ließ sich die fehlende Spielpraxis nach langer Verletzungspause überhaupt nicht anmerken. Rettete stark gegen Adeyemi (28.), Sabitzer (42.) und Füllkrug (63.). Auch mit dem Ball am Fuß eine sichere Bank.

Mit ganz viel Offensivdrang ausgestattet. Hatte auf der rechten Seite erstaunlich viel Platz. Brach immer wieder bis an die Grundlinie der Dortmunder durch. Machte seine Defensivhausaufgaben ebenfalls zuverlässig. Erzielte dann den 1:0-Siegtreffer und wurde somit zum Helden.

Wirkte mit den mutig auftretenden Dortmunder vielfach überfordert. Konnte das hohe Tempo seiner Gegenspieler nicht mitgehen und rannte phasenweise nur hinterher. Zumindest etwas Zugriff bekam er dann nach dem Seitenwechsel.

Bekam Füllkrug bei dessen Läufen in die Tiefe kaum in den Griff. Ging es bei den Dortmunder schnell, war der Abwehrchef oftmals einen Schritt zu langsam. Wirkliche Sicherheit strahlte er zu keinem Zeitpunkt aus.

Weitaus weniger präsent in der Offensive als Carvajal auf der anderen Seite. Mit dem Ball am Fuß ein echter Unsicherheitsfaktor. Wackelte zudem einige Male bedenklich, wenn Ryerson und Sancho gemeinsam an den Strafraum vorstießen.

In der Anfangsviertelstunde sehr auffällig und umtriebig. Manchmal jedoch auch etwas zu ungestüm. Hatte Glück, dass er sich nicht früh eine Verwarnung einhandelte. Hatte zu selten kreative Momente, die zu Torchancen führten.

Bekam das Spiel von Real nicht so gelenkt, wie man es gewohnt ist. Konnte aus dem Mittelfeld heraus kaum Akzente setzen. Auffällig war er nur bei ruhenden Bälle. Seine Ecke zum 1:0 war perfekt. Zwei direkte Freistöße zwangen Kobel zu starken Paraden.

Nach seiner Einwechslung noch mit einigen Ballaktionen. Gefahr brachten die nicht mehr.

Fand zunächst überhaupt nicht in die Partie. Leistete sich zunächst einige kleine Fehlerchen. Die Bindung zu seinen Mitspielern ging ihm über weiter Strecken des Spiels komplett ab. Fiel vermehrt durch Ballverluste und Unzufriedenheit auf.

Als Wandspieler in den letzten Minuten immer wieder gesucht. Machte die Bälle gut fest und holte so wichtige Zeit heraus.

Zog immer weder geschickt ins Zentrum, um Platz für Carvajal zu schaffen. Setzte allerdings selbst viel zu selten gefährliche Akzente am Sechzehner. Seine wenigen Ballaktionen versandeten meist im Nichts.

In der Anfangsphase insbesondere mit Beschwerden über den Schiedsrichter beschäftigt. Seine besonderen Fähigkeiten am Ball blitzten viel zu selten auf. Mit dem Tor zum 2:0 traf er dann eiskalt zur Vorentscheidung.

Kam tief in der Nachspielzeit. Ihm blieb somit keine Zeit mehr, etwas großartiges zu tun.

In der ersten Halbzeit quasi unsichtbar. Im zweiten Abschnitt auf anderer Position zumindest etwas besser im Spiel. Verzeichnete zwei auffällige Aktionen nach rund einer Stunde. Mehr kam dann aber nicht mehr.

Half dabei, den Vorsprung über die Nachspielzeit abzusichern.