FC Bayern in Heidenheim: Horror-Noten in der Defensive

Am Samstagnachmittag setzte es für den FC Bayern beim 1. FC Heidenheim den nächsten denkwürdigen Rückschlag. Trotz 2:0-Halbzeitführung schenkte der Rekordmeister die Partie komplett her und verlor noch 2:3. Alle Bayern-Stars in der Einzelkritik:

Vertrat erneut den verletzten Neuer im Bayern-Tor. Hielt gegen Sessa nur einmal gut (73.), alle anderen Torschüsse landeten im Netz. Wurde von den Kollegen zwar im Stich gelassen, ein Rückhalt war er aber nicht.

Spielte im eigenen Ballbesitz enorm offensiv, machte aus seinen Szenen in Summe zu wenig. Als das Spiel offener wurde, riss er immer mehr die Fäden an sich. Fand dann aber wenig Mitstreiter. Hinten wiederholt mit schwacher Flankenverteidigung.

Rückte erstmals nach dem Doppelplatzverweis wieder in die Startelf. Zeigte allerdings, warum er zuletzt außen vor war. Wurde lange kaum gefordert, streute dann haarsträubende Fehler vor den Gegentoren ein. Wirkte letztlich komplett verunsichert.

Fing vor der Pause einige Steilpässe ab, führte aber kaum Zweikämpfe. Gab schließlich vor zwei Gegentoren seine Position unnötigerweise auf. Beim Kleindienst-Tor machte er keine Anstalten, den Gegner zu stören. In dieser Form kann er der Mannschaft nicht helfen.

Bot erneut über weite Strecken einen fahrigen Auftritt an. War gedanklich oft nicht voll in der Aktion und machte die Wege nicht konsequent mit nach hinten. Seine Torvorlage auch deshalb zustande, weil ihn der Gegner überhaupt nicht attackierte.

Sicherte zu Beginn noch aufmerksam ab, wenn die Kollegen den Ball verloren. Bekam das Zentrum nach der Pause überhaupt nicht in den Griff und gewann letztlich nur 25 Prozent seiner Duelle. Schuf mit seinen Pässe zudem nicht immer einen klaren Mehrwert.

Lief mit flinken Schritten noch mehrfach an. Das Zusammenspiel mit den Kollegen hakte aber. Ist in München weiterhin eher Einzelkämpfer.

Sorgte im ersten Durchgang für einige clevere Tempowechsel, verlor mit der Zeit aber komplett den Faden. Ließ sich ähnlich wie Goretzka im Mittelfeld den Schneid abkaufen. Seine guten Passwerte brachten ihm wenig.

Wirkte von Beginn an engagiert und profilierte sich durch aktives Anlaufen. In einer zähen Partie dann doppelter Dosenöffner vor der Pause: Legte das 1:0 für Kane auf und traf wenig später selbst zum 2:0. Baute danach ab.

Vergab mit dem ersten Ballkontakt die Hundertprozentige auf die erneute Führung. Ließ in der Schlussphase noch eine Chance aus. Auch bei ihm fehlt die Selbstverständlichkeit.

Lauerte im rechten Halbraum und spielte viele Risikopässe in den Strafraum. Oft waren es die richtigen Ideen, insgesamt kamen aber nur 72 Prozent seiner Zuspiele insgesamt an. In seinem Jubiläumsspiel hintenraus etwas ratlos.

Rückte für die letzten Minuten ins zentrale Mittelfeld, hatte dort aber keinen Einfluss auf das Spiel mehr.

Suchte die Dribblings, tat sich gegen griffige Gegenspieler aber enorm schwer. Hatte bei den Freistoßentscheidungen zwar etwas Pech, wirkte jedoch wie schon gegen den BVB müde und ohne Leichtigkeit.

Im Strafraum noch mehrfach als Zielspieler gesucht, kam aber zu keinen Chancen mehr.

Wurde vom Gegner im Strafraum vielfach in Doppeldeckung genommen. War aber trotzdem nicht zu stoppen. Brachte direkt seine erste Chance technisch anspruchsvoll im Tor unter. Ließ in der Folge aber vier weitere Hochkaräter aus.