Biathlon-Winter 2023/24: So schlugen sich die Deutschen
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Biathlon-Winter 2023/24: So schlugen sich die Deutschen
Der Biathlon-Winter 2023/24 ist Geschichte! Aus deutscher Sicht hielt die Saison durchaus einige herausragende Ergebnisse bereit, in der Breite und vor allem in puncto Konstanz gibt es allerdings noch Luft nach oben. So schlugen sich die deutschen Skijäger*innen:
Johannes Kühn - Note: 2,0
Ein dritter Platz im verkürzten Einzel in Antholz ist das Prunkstück der Saison des 32-Jährigen, der den Winter leicht unterhalb des Radars dennoch als bester Deutscher im Gesamtweltcup (Platz 12) beendet hat. Grundlage dafür waren zahlreiche Top-10-Platzierungen.
Sophia Schneider - Note: 4,5
Aufgrund des Ausfalls von Franziska Preuß rückte Schneider in die WM-Staffel und feierte am Ende Bronze: Damit wäre das Positive an dem Winter der 26-Jährigen abgehandelt. Steigert sich der Nachwuchs weiter, wird Schneider so einen schweren Stand haben.
Philipp Horn - Note: 4,0
Horn begann die Saison im IBU Cup und konnte dort sogar der norwegischen Übermacht Paroli bieten. Im Weltcup ging die Reise dann sehr gut los (Platz vier im Sprint in Lenzerheide), endete dann jedoch eher ernüchternd. Für den 29-Jährigen gilt das, was für viele deutsche Skijäger zählt: Nur dabei sein ist für die Ansprüche des DSV nicht genug.
Selina Grotian - Note: 2,0
Das 19-jährige Toptalent bekam immer wieder die Chance, sich bei den ganz Großen zu beweisen - und nutzte diese letztendlich. Klar, der Start der fünfmaligen Junioren-Weltmeisterin war noch sehr holprig, dann folgten erste kleine Erfolge und beinahe die WM-Sensation im Einzel (Platz 4) sowie Bronze in der Staffel. In Solider Hollow und Canmore stimmten die Ergebnisse auch und sorgten für Aufbruchstimmung beim DSV.
Beneditk Doll - Note: 1,5
Im Winter 2023/24 fightete Doll zeitweise um das Gelbe Trikot, diesmal war der 33-Jährige dafür schlicht nicht konstant genug. Zahlreiche schwache Ergebnisse und Probleme am Schießstand kann man sich allerdings erlauben, wenn auf der anderen Seite zwei Sprintsiege, ein zweiter Platz im Massenstart von Oslo und WM-Bronze im Einzel stehen. Durch Dolls Karriereende verliert der DSV seinen aussichtsreichsten Sieganwärter.
Justus Strelow - Note: 3,0
Der Saisonstart mit dem ersten Einzelpodest seiner Karriere schürte Erwartungen, denen Strelow nicht immer gerecht werden konnte. Die Top 20 hat der 27-Jährige inzwischen allerdings sicher im Griff. Zudem ragt der Sieg in der Single-Mixed-Staffel in Antholz heraus.
Janina Hettich-Walz - Note: 1,5
Was für eine Steigerung! Bislang im Gesamtweltcup nie besser als 22., beendete Hettich-Walz den laufenden Winter als Zehnte des Rankings. Der Start war holprig, doch dann robbte sich die 27-Jährige nach und nach in die Nähe der Weltspitze, schockte diese mit Silber im WM-Einzel und setzte zum Abschluss im Massenstart von Canmore mit Platz zwei ein weiteres Ausrufezeichen.
Philipp Nawrath - Note: 3,5
Nawrath feierte beim ersten Weltcup in Östersund seinen Debüt-Sieg, fiel dann in ein Loch und stand in Lenzerheide erneut auf dem Podest. Vor allem läuferisch war das in diesem Winter zu viel Auf und Ab. Mal ragt Nawrath aus dem DSV-Team heraus, mal schießt er gut und hat trotzdem zu kämpfen. Das spiegelt sich auch in der Bewertung der Saison des 31-Jährigen wider.
Roman Rees - Note: 4,5
2022/23 beendete Roman Rees den Winter als neuntbester Biathlet und schwang sich zum Hoffnungsträger auf. Dass der 31-Jährige dann auch noch das erste Einzelrennen der Saison gewann, befeuerte die Ansprüche, die Rees dann nicht einmal im Ansatz erfüllen konnte. Trotz guter Schießergebnisse waren Top-Ergebnisse Mangelware. Klappte es am Schießstand nicht, spielte Rees gar keine Rolle.
Vanessa Voigt - Note: 2,5
In der Loipe muss die beste Deutsche im Gesamtweltcup 2023/24 (Platz 8) weiter zulegen, mit starken Schießeinlagen macht Voigt allerdings einiges wett. Für das Treppchen reichte es in den Einzelrennen allerdings nur einmal. Zudem war Voigt Teil der in Antholz siegreichen Single-Mixed-Staffel. Insgesamt eine gute Saison, der erhoffte nächste Schritt blieb allerdings aus.
Danilo Riethmüller - Note: 2,0
Im IBU Cup zählte Riethmüller zu den wenigen Startern, die Erfolge feierten - und nicht aus Norwegen stammen. Das spülte den 24-Jährigen auch ins Weltcupteam und siehe da, auch vor der Elite muss sich Riethmüller nicht verstecken. Zwei Top-10-Resultate in sieben Rennen sind vielversprechend.
Franzsika Preuß - Note: 1,5
Nach zwei Jahren zum Vergessen hat sich Preuß wieder in der Weltspitze zurückgemeldet, blieb aber erneut nicht von Krankheiten verschont und beendete die Saison während der WM, bei der sie eine Medaille knapp verpasste. Dass die 30-Jährige im gesamten Winter nur zweimal in Einzelrennen nicht in den Top 10 landete und Platz 15 das schlechteste Ergebnis war, ist ein Brett. Allein dreimal verpasste sie den Sieg knapp.
David Zobel - Note: 4,0
Platz sieben im Massenstart von Lenzerheide war das herausragende Ergebnis von Zobel im Weltcup - und sein letztes in der Saison 2023/24. Im IBU Cup war der 27-Jährige dann meist vorn dabei, zur Wahrheit gehört aber auch: Steigert sich Zobel läuferisch nicht langsam, bleibt eine große Karriere aus.
Johanna Puff, Hanna Kebinger, Julia Kink
Mit Puff (im Bild), Kink und Kebinger gehörte ein Trio nicht beständig zum Weltcupkader und bleibt daher unbewertet. Während die Nachwuchshoffnungen Puff und Kink allerdings erahnen ließen, welches Potenzial sie haben, verlief Kebingers zweiter Weltcupwinter sehr ernüchternd. Die Staffel-Vizeweltmeisterin von 2023 wird um ihren Platz kämpfen müssen.