Formel 1: Noten und Einzelkritik zum Großen Preis von Bahrain

Die neue Formel-1-Saison beginnt wie die alte endete: Max Verstappen ist der Rennsieger. Beim Großen Preis von Bahrain feiert der Niederländer sein 99. Podium und einen Doppelsieg mit Teamkollege Sergio Pérez. Carlos Sainz wird Dritter und sorgt für einen Großteil der Action in einem durchwachsenen Rennen. Alle F1-Stars in der Einzelkritik:

Profitierte zunächst von der Konfusion am Start, schlüpfte dann im zweiten Sektor aber clever an Ricciardo vorbei. Schien in Runde 10 dann nach einer seltsamen Geradeausfahrt in Kurve 4 plötzlich mit einem technischen Problem auszurollen, wodurch das Lenkrad beim Stopp getauscht werden musste. Drehte fortan einsam am Ende des Feldes seine Runden.

Hatte in der Startsequenz Pech, dass er hinter Hülkenberg positioniert war und deswegen nach Strolls Dreher nicht vom Fleck kam. Zog sich dabei einen Schaden an der Endplatte zu. Viel besser sollte sein Arbeitstag auch danach nicht werden: Beim zweiten Stopp ging die Radmutter vorne links kaputt, was ihn 50 Sekunden kostete.

"Gewann" am Start Positionen durch den Unfall von Hülkenberg mit Stroll und wurde so Teil des DRS-Zuges hinter Sargeant. War nach dem ersten Stopp aber völlig unsichtbar und hatte sogar gegen Hülkenberg, der ein Mal mehr an die Box musste, das Nachsehen.

Auch er rutschte durch den Unfall von Hülkenberg mit Stroll einige Positionen nach vorne und wurde so Teil des DRS-Zuges im hinteren Mittelfeld. War dank des früheren Stopps besser im Verkehr positioniert als sein Teamkollege. Wehrte sich entgegen seines Naturells jedoch nicht bei Überholversuchen seiner Kontrahenten. Einziger Lichtblick: Er gewann das Teamduell.

Erwischte einen ganz schwachen Start und drehte Stroll zu allem Überfluss in der ersten Kurve um, weswegen er mit Frontflügelschaden zum Stopp musste. War fortan deswegen recht einsam unterwegs, fuhr aber phasenweise die zweitschnellsten Rundenzeiten im Feld und den überzähligen Boxenstopp gegen beide Alpines heraus. Einzig das Ergebnis trübt seine Leistung.

Fuhr ganze 16 Runden auf dem Soft zu Beginn und damit mal wieder in seiner Williams-Zeit eine alternative Strategie. Hing danach hinter Magnussen fest, wodurch sein Auto zu heiß wurde. Hatte unterm Strich aber nicht die Pace, um für Punkte in Frage zu kommen.

Schnupperte von Rennbeginn bis zum zweiten Stopp an den Punkten, im Gegensatz zu seinem Teamkollegen. Widersetzte sich kurz vor Rennende kurzzeitig einer Teamorder, die ihren Teil zu einem durchwachsenen Arbeitstag beitrug und für die er sich auch mit sarkastischem Unterton am Boxenfunk bedankte.

Fuhr ein enorm unauffälliges Rennen. Das einzig besondere war seine Reifenwahl für den dritten und letzten Stint, denn er war neben den Red Bulls der einzige Pilot auf Softs, während der Rest des Feldes auf Hard fuhr. Auch das half ihm gegen Magnussen um P12 jedoch nicht, gab zudem die Position per Teamorder gegen Tsunoda nicht zurück.

Erwischte einen guten Start und war dann auch Nutznießer des Malheurs seines Teamkollegen. Kämpfte in der Folge sehr ausführlich mit Zhou um und nach dem Stopp mit Albon. Zeigte im Kampf um P12 mit beiden Racing Bulls Zähne und keine Nerven und hielt dem Dauerdruck in den letzten 15 Runden stand.

War in Runde 9 bereits der erste reguläre Stopper mit Stroll. Dieser Undercut ermöglichte ihm nach der ersten Runde Boxenstopps den Sprung auf Platz 10. Hatte im Renntrim aber das Nachsehen gegen Stroll, der nach dem zweiten Stopp wieder vor ihm lag und ihm in diesem letzten Stint davon fuhr.

Hatte Pech in Kurve 1, dass er von Hülkenberg umgedreht wurde. Sichtbaren Schaden erlitt sein Bolide aber nicht. War in Runde 9 bereits der erste reguläre Stopper mit Zhou, was ihm vor allem Verkehr ersparte. Setzte die aggressive Strategie mit guter Pace um und belohnte sich so mit einem Punkt.

Hatte in der Startphase gegen beide McLaren das Nachsehen und fiel so zurück. Kurz darauf musste er auch Hamilton durchwinken. Fuhr zusammen mit Albon einen langen ersten Stint auf Soft, war das gesamte Rennen über untypisch zurückhaltend im Zweikampf und ließ seine Gegner gewehren.

Fuhr ein konstantes Rennen stets im Sichtkontakt zu seinem Teamkollegen, vor allem weil er in Punkto Reifenmanagement dazu gelernt hat. Sah nach seinem zweiten Stopp nicht gut aus in Kurve 1 und 2 gegen Hamilton, der ihn in einen Quersteher trieb.

Fuhr einen unauffälligen Rennbeginn, auch weil er ein Problem mit der Batterie managen musste. Konnte sich auf der Strecke dennoch gegen Alonso durchsetzen und diesem auch davon fahren. Meldete zur Rennmitte dann, dass sein Sitz kaputt sei. Setzte sich dennoch im späteren Verlauf gegen Piastri durch.

Fuhr ein unauffälliges aber kontrolliertes und fehlerloses Rennen auf Platz 6. Erwischte bei beiden Stopps auch ein gutes Fenster und hing selbst dann nicht im Verkehr fest. Näherte sich am Rennende sogar noch Russell auf P5 an, für den es schlussendlich aber nicht mehr reichte.

War zu Rennbeginn sichtlich schneller als Leclerc und überholte ihn folgerichtig auch, gegen Verstappen sah er jedoch kein Land. Ließ sich kurz nach dem ersten Reifenwechsel sehr bis zu schnell von Sainz weichkochen und musste ihn ziehen lassen. Ähnliches spielte sich dann zehn Runden vor Schluss gegen Leclerc um P4 ab.

Hatte am Start gar keine Chance gegen Verstappen und musste sich fortan nach hinten orientieren. Fuhr ein ums andere Mal am Scheitel von Kurve 10 vorbei, selbst als er seinem Teamkollegen zu Beginn nicht im Weg stand. Fand erst im letzten Stint so richtig ins Rennen, in dem er Russell beschäftigte.

"Chili" verlor den Start gegen Pérez, meldete aber rasch, dass er schneller sei als Leclerc, der in Runde 7 vor ihm war. Bekam jedoch keine Teamorder, sodass er sich in Runde 11 an seinem Teamkollegen vorbeibremste. Verlor die Position nach dem späteren Stopp, holte sie sich aber kämpferisch wieder zurück und ließ auch Russell stehen.

Schlüpfte am Start an Sainz vorbei und übte Druck auf Russell und später Leclerc aus. Trieb erst den Monegassen und dann auch den Briten in derart grobe Fehler, dass er direkt überholen konnte. Hatte auch seine Reifen gut im Griff, sodass er rund um die Stopps pushen konnte, um Undercuts zu covern und den letzten Stint problemlos auf Softs zu fahren.

Gewann den Start souverän und befreite sich innerhalb einer Runde aus dem DRS-Fenster, was mit Freigabe zur Runde 2 umso wichtiger für sein Rennen war. Konnte vorne die Pace so fahren wie er sie brauchte, sodass er seine Führung auch beim ersten Stopp nicht verlor. Rennsieg und schnellste Runde waren die logische Folge einer dominanten Leistung.