Bayern-Noten: Viel Mittelmaß trotz Sieg gegen RB

Nach dem Tuchel-Beben hat der FC Bayern die Ergebniskrise hinter sich gelassen. Beim 2:1 gegen RB Leipzig tat sich der Rekordmeister allerdings enorm schwer und ließ das eigene Selbstverständnis über weite Strecken erneut vermissen. Alle Bayern-Stars in der Einzelkritik:

Zeigte auf der Linie mehrfach seine Klasse, gegen Sesko war sogar eine Sensationstat dabei (61.). Schwächelte dafür teilweise, wenn er fußballerisch gefragt war.

Wurde von Tuchel auf die rechte Abwehrseite beordert und dort teilweise seinen Stärken beraubt. Hatte defensiv Probleme, wenn Openda mit Tempo durch seine Zone kam. Offensiv kaum eingebunden.

Ging wenig Risiko auf der letzten Linie und setzte sich in den Laufduellen frühzeitig nach hinten ab. Die Passivität rächte sich aber etwas im weiteren Verlauf. Punktete mit Übersicht im Spielaufbau.

Harmonierte anfangs gut mit Dier, baute nach dem Seitenwechsel aber rasant ab. In den besten Leipziger Phasen verlor er den Zugriff. Gewann letztlich nur 25 Prozent seiner Duelle.

Bot vor der Pause eine ansprechende Leistung an und hatte aus dem Halbfeld wiederholt starke Ideen im direkten Spiel. Verlor später zunehmend den Mut.

Agierte als Bindeglied im Bayern-Mittelfeld und war an vielen guten Szenen beteiligt. In der Rückwärtsbewegung mit Licht und Schatten. Fälschte beim 1:1 unhaltbar für Neuer ab.

Forderte im Zentrum viele Bälle und wirkte im Passspiel abgeklärt. Mitunter fehlten die Automatismen, um wirklich zwingend zu werden. Im Zweikampf etwas naiv, gegen Ende versuchte Leipzig, den Platzverweis gegen ihn zu provozieren.

Kam nur von der Bank, weil Tuchel ihm eine Pause geben wollte. In den letzten Minuten nicht mehr wirklich geprüft.

Wurde von den Gegenspielern meist früh attackiert und tat sich im Dribbling deshalb schwer. Dafür im Passspiel umso zwingender. Leitete mehrere Großchancen ein, beim 1:0 ebenfalls beteiligt. Trotzdem noch nicht wieder in seiner Bestform.

Kam als Zielspieler für die Schlussphase und erzwang den späten Lucky Punch. Seine Flanke vollendete Kane zum Siegtreffer.

Sorgte mit seiner Dynamik für wichtige Überraschungsmomente, letztlich aber glücklos. Verpasste in seiner besten Szene den Moment zum Abschluss (33.). In der Rückwärtsbewegung immerhin mit vorbildlicher Einsatzbereitschaft.

Wirkte motiviert und ließ mit flinken Bewegungen immer wieder das Pressing der Gäste ins Leere laufen. War aber zu oft als Einzelkämpfer unterwegs.

Fand in seiner umtriebigen Art immer wieder die Räume auf den Außenbahnen. Blieb der Umsetzung der Spielidee aber unter seinen Möglichkeiten. Nur an einem Abschluss direkt beteiligt.

Feierte nach wochenlanger Pause sein Comeback im Mittelfeld. Machte seine Sache ordentlich, riss das Spiel aber nicht an sich.

Brachte nur acht Pässe zum Mitspieler und hatte nicht übermäßig viele Ballkontakte. Entschied per Doppelpack aber im Alleingang das Spiel und machte damit das, was ein Torjäger machen muss.