Basketball EBBL EuroCup  2016/2017 Gruppe D Ratiopharm Ulm - Hapoel Jerusalem Liveticker

Fazit:
Ulm bleibt auch international in der Erfolgsspur und feiert einen in dieser Form vielleicht sogar unerwartet hohen Erfolg gegen Jerusalem. Die Gäste wirkten heute ein wenig lustlos und da der Gastgeber von Beginn an schnell ins Rollen kam, war es dann im Verlauf vielleicht auch eine Niederlage, die der Tabellenführer der Staffel D passieren ließ. Nichtsdestotrotz boten die Deutschen über vier Viertel hinweg eine ansprechende Leistung und sollten mit diesem Erfolg ebenfalls in der nächsten Runde mit dabei sein. Das war es von heir aus, einen schönen Abend noch!

Den Schlusspunkt setzt Curtis Jerrells mit einem Dreier. Der Guard ist mit 23 Punkten damit auch bester Werfer seines Teams.

Tja und undankbar ist auch, dass Per Günther mit ablaufender Wurfuhr mit Brett vollendet. Auf der Straße musst du sowas ansagen! Das zeigt einfach, dass es heute läuft für den Gastgeber.

Für die Israelis wird es eventuell in den nächsten Wochen erst einmal darum gehen, in der Liga Fuß zu fassen. Vergessen wir nicht, dass Hapoel mit drei Siegen die Zwischenrunde bereits erreicht hat. Da ist so ein internationales Spiel unter der Woche sicherlich auch undankbar.

Als einzig spannendes Element bleibt damit die Frage, ob Ulm sogar noch die 100 knacken kann. Aktuell sieht es fast danach aus.

Am Ende wird es dann jetzt hier nochmal ein wenig wild, weil mit klarem Ausgang ein wenig die Spannung bei den Akteuren fällt.

Karsten Tadda lässt auf der Gegenseite für Ulm auch einen ganz wilden Wurf los, den man mit Glück zurückbekommt und doch noch in Punkte ummünzen kann.

In der ersten Szene des Abschnitts verstopft sich Kinsey gleich mal ordentlich, aber im Fastbreak ist Peterson zur Stelle und räumt für den Kollegen auf.

Im Basketball ist natürlich auch diese Vorsprung noch aufholbar, aber gemessen am bisherigen Verlauf ist das schwer denkbar.

Viertelfazit:
Ulm hatte auch im dritten Viertel alles im Griff und steuert auf einen ungefährdeten Sieg zu. Die Süddeutschen sind in allen Bereichen überlegen und zeichnen sich vor allem durch eine ausgeglichene Mannschaftsleistung aus.

Jetzt dürfen die Hausherren nur nicht überdrehen. Eigentlich gewinnt Ulm schön den Ball, aber etwas überhastet rennen Sutton ins Offensivfoul.

Nächste Auszeit der Gäste, weil Morgan wunderbar Babb unterm Korb findet.

Stattdessen nimmt einmal mehr Per Günther Tempo auf, überquert den gesamten Platz und punktet.

Zumal die Gäste hier auch nicht wirklich richtig hinterher sind, die Partie nochmal zu drehen. Das Spiel plätschert komisch vor sich hin, dabei müsste Jerusalem eigentlich nochmal was probieren.

Es scheint die vorentscheidende Phase der Partie zu sein, weil Jerusalem aktuell überhaupt keinen Boden gutmachen kann.

Kurze Aufregung in der Halle, weil Stoudemire sich nach einem Dunk kurz mit Rubit behakelt. Aber nichts Wildes.

Zumal die Offensive einfach läuft bei den Hausherren. Und das gegen, das sei gerne noch einmal erwähnt, ein bislang ungeschlagenes Hapoel.

Und dann sind es schnell über 20! Toller Einstand der Ulmer, die hier nicht den Fehler machen, den Gegner nach der Pause rankommen zu lassen, sondern im Gegenteil selbst anziehen.

Aber auch der Gastgeber kommt über Butler gut in die Hälfte.

Es geht weiter in Ulm und Kinsey legt für die Gäste mit einem Dreier gleich mal gut los.

Halbzeitfazit:
Ulm liefert bis hierhin eine einwandfreie und vor allem extrem souveräne Vorstellung ab und führt zurecht zur Pause deutlich. Wenn die Deutschen das bis zum Ende durchhalten, wird es für die Gäste heute trotz Starpower nichts zu holen geben. Bis gleich!

Der Aufbauspieler revanchiert sich aber postwendend,zieht erst das Foul und versenkt im nächsten Angriff wunderschön den Floater aus vollem Lauf.

Per Günther hat überraschenderweise erst zwei Assists gesammelt, obwohl er gefühlt reihenweise die Kollegen erstklassig bedient. Hier leistet sich der Deutsche aber den Turnover.

Oho! Stoudemire geht ganz frech von der Dreierlinie hoch und trifft, auf der anderen Seiten fehlt dem alten Herrn dann aber ein wenig die Schnelligkeit und er foult unter Korb.

Das kann Chris Babb aber auch und geht als schöne Einzelleistung von Korb und Korb und holt die Freiwürfe heraus.

Trotz des Übergewichts müssen die Ulmer aber auf der Hut sein, denn Jerusalem nutzt schon jeden Fehler konsequent aus. Zunächst kommt Dyson per Fastbreak zum Abschluss und beim nächsten Angriff gehen die Gäste einmal mehr an die Linie.

Die Gäste wirken beeindruckt und haben aktuell offensiv nicht viel entgegenzusetzen. Das sieht gut aus für die Deutschen! Entsprechend unzufrieden sieht Stoudemire auf der Bank aus.

Aber hallo! Jetzt geht alles! Tim Ohlbrecht von der Dreierlinie, die Halle explodiert und Jerusalem nimmt die Auszeit. Dass Hobbs die Szene mit einem Zauberpass hinterm Rücken vorbereitet hat, setzt dem ganzen die Krone auf!

So geht es auch in diesem Viertel wieder recht munter los. Sutton packt dann auch mal gleich den Zirkus aus, durchkreuzt den Passweg und vollendet mit einem 360° Dunk!

Schöne Kombination: Per Doppelpass kann Babb zum Korb ziehen und einfach vollenden. Auf der Gegenseite punktet aber auch Hapoel.

Viertelfazit:
Die Offensivmaschinerie der Ulmer ist auch heute gut geölt und mit guten Wurfquoten erspielte man sich eine erste Führung. Zum Teil war das Spiel des Gastgebers ein wenig zu dreierlastig, solange es aber so läuft, wird danach keiner Fragen. Auf der anderen Seite gong Hapoel den harten Weg und erarbeitete sich viele Freiwürfe.

Und Ulm fehlt dieses Element aktuell noch auf der Gegenseite. Wenn die Dreier mal nicht fallen, könnte es man dünn werden. So kommt der Gast wieder etwas heran.

Was den Gästen aber weiterhin besser gelingt ist es, den Ball in die Zone zu bekommen und dort zu punkten oder Freiwürfe zu erkämpfen.

Der nächste ist Per Günther! Peng und drin das Ding. Stoudemire hatte vorne den Ball verloren und dann geht es den Israeli einmal mehr zu schnell.

Aber auch der Dreierregen der Ulmer geht weiter!

Das geht zu einfach: Nach der Auszeit setzt sich Jerrells gleich mal schön im eins gegen eins durch und kann das Leder in den Korb legen.

Jaja, und dass sich Ulm in einen Rausch spielen kann, ist ja bekannt. Die Hausherren machen einfach mit den Würfen aus der Langdistanz weiter und Babb trifft erneut. Da auch danach Morgan punktet, nimmt Jerusalem eine erste Auszeit.

Vor allem Per Günther pusht nach Ballgewinn das Geschehen und schafft so viele Freiräume im Fastbreak für seine Mitspieler. Hier trifft Babb dann endlich auch mal den ersten Dreier.

Immerhin wirft sich der Gastgeber vorne in die Rebounds. An Einsatz mangelt es also nicht.

Auf der Gegenseite hat Ulm Probleme, in die Partie zu kommen. Die Wurfauswahl ist eigentlich gut, die Dinger fallen aber noch nicht.

Stoudemire kann gleich mal einen Glanzpunkt setzen und schließt nach schöner Vorbereitung von Kinsey mit Foul ab.

Kaum ist die Partie angefangen, steht das Geschehen schon wieder. Grund sind Anzeigeprobleme in der Arena.

Wir dürfen also gespannt sein, ob Ulm für die nächste Überraschung sorgen kann. In wenigen Minuten geht es los!

Verstecken müssen sich die Ulmer freilich nicht, die ja schon beim überraschenden Auswärtserfolg in Kuban gezeigt haben, dass man auf diesem Niveau durchaus mithalten. Zudem geht man mit glänzender Ausgangslage und damit wenig Druck in die Partie gegen den Favoriten. Im EuroCup ist der Gegner zwar noch ungeschlagen, in der heimischen Liga hat Hapoel allerdings Startschwierigkeiten. Zuletzt kam man beim Tabellenzweiten Holon mit 76:99 unter die Räder während Ulm am Wochenende souverän Bonn abkochte.

Ein Grund für den Aufschwung ist unter anderem Publikumsmagnet Amar’e Stoudemire. Der ehemalige NBA-Star spielt seit 2013 in Israel und ist die Attraktion und hält selbst Anteile am Klub. Auf dem Parkett geben aber andere den Ton an, wie zum Beispiel Point Guard Curtis Jerrells oder Forward Tarence Kinsey. Auch Coach Simone Pianigiani ist international kein Unbekannter. Die Italiener trainierte lange Zeit das Nationalteam und war vor seiner Zeit in Israel in der Türkei beim Topklub Fenerbahçe Ülker beschäftigt. Gegen diese Starpower heißt es heute im Süden Deutschland gegenzuhalten.

Die Ulmer sind international ähnlich wie in der Liga gut in die Saison gekommen, stehen aber heute vor einer ganz schweren Aufgabe gegen Gruppenkopf und Favorit Hapoel Jerusalem. Dank der Unterstützung des in New York lebenden israelischen Geschäftsmanns Ori Allen erlebt der Traditionsverein derzeit eine Renaissance. Als erster großer Konkurrent von Serienmeister Maccabi Tel Aviv hatte man jahrelang das Nachsehen, 2015 reichte es aber nach langem Warten wieder zum nationalen Titel und in der letzten Saison zog man im Finale nur knapp den Kürzeren.